Ovid beginnt mit den Mythen der Urzeit, der Weltschöpfung, Götterversammlungund Sintflut, befasst sich im zweiten Hauptteil mit Götter- und HeroensagenJupiter, Apollo, Perseus, Theseus, Herkules etc., behandelt den Sagenkreisum den Trojanischen Krieg, nimmt sich italischer Mythen an Aeneas-Sageund altitalischer Sagenhistorien und gelangt mit der Apotheose des Augustus,die den krönenden Abschluss des Werks bildet, zu seiner eigenen politisch-historischenGegenwart. Ovid stellt die Menschen mit Einfühlung, Ironie sowie mit pointiertemWitz dar und wählt teilweise auch erotische Präsentationen. Mit der Verwandlungin Tier, Baum, Quelle oder Stern lässt Ovid eine umfassende vegetabilisch-animalischeAllnatur aufscheinen. In Ovids Metamorphosen wird die alte mythische Traditionaufgehoben, der Mythos erscheint säkularisiert und auf die neutrale Ebeneeiner poetisch-symbolischen Stoffwelt gehoben. Das antike Epos hat hierseine religiös-kultische Funktionalität verloren. Die Menschen werden hierausschließlich von psychischen Kräften wie Liebe, Sehnsucht und Wille gesteuert,Natur, Gesetz oder Sitte bilden den Rahmen ihres Lebens. Quelle:
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