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Tod auf der Warteliste: Ein Proteo-Laurenti-Krimi

Tod auf der Warteliste: Ein Proteo-Laurenti-Krimi
Autor: Veit Heinichen
Verlag: dtv
Taschenbuch
Auflage:
Seiten: 336
ISBN-10: 3-423-20756-6
ISBN-13: 978-3-423-20756-0
ISBN: 3423207566
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Mysteriöse Todesfälle rücken die renommierte Schönheitsklinik La Salvia wieder einmal ins Blickfeld von Commissario Laurenti aus Triest. Vieles spricht dafür, dass dort nicht nur im Dienste vorgeblicher Schönheit geliftet, vergrößert oder verkleinert wird, sondern auch der Tod auf der Warteliste steht.

Zwei hasserfüllte Männer begeben sich zur gleichen Zeit auf private Rachefeldzüge. Der ehemalige rumänische Kampftaucher Dimitrescu hat seinen Zwillingsbruder bei einer illegalen Organspende verloren. Auch der Journalist Lorenzo Ramses Frei befindet sich auf der Spur des verbrecherischen Organhandels, nachdem seine Freundin Opfer einer erzwungenen Organentnahme wurde. Beider Ziel hat einen Namen: La Salvia, die berühmte Schönheitsklinik vor den Toren Triests, wo die Fäden anscheinend zusammenlaufen. Commissario Proteo Laurenti sieht sich schon bald mit merkwürdigen Vorkommnissen und einem Mord konfrontiert. Wieder einmal setzt er sich bei seinen Ermittlungen zwischen alle Stühle und gerät sogar unter Korruptionsverdacht. Als hätte er nicht schon privat genug Probleme.

"Triest ist eine Hafenstadt und eine Grenzstadt und hat viel mit Finanzverkehr zu tun, das heißt, dass hier viel Ware verkauft wird und dass im Hintergrund natürlich auch alles andere ablaufen kann", sagt Veit Heinichen in einem Interview mit dem Bayerischen Rundfunk. Menschliche Organe bilden in diesem Fall die schreckliche Ware, um die es in seinem dritten und bisher besten Kriminalroman geht. Heinichen beweist eindrucksvoll, dass es eben doch gelingen kann, moralisch und sozialpolitisch engagiert zu schreiben und dennoch auf hohem Niveau zu unterhalten. Immer wieder wird scharfe Kritik an der Politik des Berlusconi-Regimes deutlich, in dessen Regierungszeit das einst so tolerante Triest sich zu einer weiteren Hochburg der politischen Rechten zu entwickeln scheint.

Ein pittoreskes Italien zu zeigen, ist Heinichens Sache eben nicht. Ebenso wenig allerdings, den verbissenen Moralisten zu mimen. Dem steht schon sein Sinn für Humor und seine Liebe zu der Stadt entgegen, die seit einigen Jahren zu seiner neuen Heimat geworden ist. Noch einmal Veit Heinichen: "Ich stand am Fenster und staunte und kam aus dem Staunen nicht raus ... Triest war stärker als ich." Dieses Staunen hat er sich in seinen Kriminalromanen bewahrt. Gerade deshalb folgt man ihm gerne auf den Wegen seines Laurenti durch diese faszinierende und gefährdete Stadt und fühlt sich dabei in außerordentlich guten Händen. --Ulrich Deurer
Quelle:




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