Man muss nicht frankophil sein, um sich für Herbert Ypmas Bildband über zeitgenössische Hotels in Frankreich zu begeistern. In mehr als 500 Fotografien und sehr persönlichen Texten beschreibt er bekannte und unbekannte Highlights französischer Hotellerie in den schönsten Regionen des Landes. Von Pariser Weltklassehotels bis zu versteckten Refugien auf dem Land richtet er dabei sein Augenmerk besonders auf zeitgemäße Ästhetik und kulinarische Erlebnisse. Savoir Vivre -- wo könnte das verheißungsvoller sein als in Frankreich, dem Land der Genießer, Gourmets und Bon Vivants. Dies muss sich auch Herbert Ypma, Gründer der renommierten Architekturzeitschrift Interior Architecture gedacht haben, als er sich daran machte, die interessantesten Hotels Frankreichs in Wort und Bild zu dokumentieren. Die Auswahl schöner Schlafstätten, die er in seinem Buch Hip Hotels Frankreich präsentiert, ist erlesen, eklektisch und mit feinem Gespür für Außergewöhnliches zusammengestellt. Ob Kitsch im Leopardenzimmer des Pariser L'Hotel, himmlische Ruhe in der klösterlichen Abgeschiedenheit des provenzalischen Abbaye de la Celle oder der hinreißende, rustikale Charme des La Ferme aux Grives in Les Landes -- Bilder und Texte wecken unglaublich die Lust, zu verreisen. Eine Eigenart der aufwändig gestalteten, quadratisch formatierten Hip-Hotel-Bildbände ist es, immer wieder Seiten mit jeweils 9 Bildern pro Seite wie ein Mosaik zu gestalten -- Raum für sinnliche, atmosphärisch dichte Bildstrecken, in denen sich liebenswerte Details und farbliche Harmonien entfalten können. Gerade die ästhetischen Food-Details, der Zoom auf Einrichtungsgegenstände, ungewöhnliche Perspektiven und Blickwinkel machen den Bildband zu einer Fundgrube inspirierender Eindrücke. Außerdem lenkt Ypma den Blick auf architektonische Finessen. Kleine Einschränkung: einige Bildunterschriften sind banal, und die Bildauswahl ist nicht bei allen Hotels auf gleich hohem Niveau. --Dorothea Fröhlich Quelle:
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