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Die Schwestern von Hofei. Eine chinesische Familie von der Kaiserzeit bis heute.

Die Schwestern von Hofei. Eine chinesische Familie von der Kaiserzeit bis heute.
Autor: Chin Annping
Verlag: Goldmann
Taschenbuch
Auflage:
Seiten: 415
ISBN-10: 3-442-15285-2
ISBN-13: 978-3-442-15285-8
ISBN: 3442152852
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Den großen Sprung nach vorne hat China jetzt geschafft. Der Wandel zur Moderne gelang in einem beispiellosen Tempo und nicht ohne die entsprechenden Verwerfungen, das ist klar. Obwohl westliche Unternehmer inzwischen die besten Plätze auf diesem wohl wichtigsten Zukunftsmarkt der Welt fast ausgefochten haben, sind ihnen Land und Leute rätselhaft geblieben. Das gilt besonders für die Europäer, denn in den USA existiert eine starke chinesischstämmige Exilantengemeinde, die seit jeher das Interesse am Reich der Mitte lebendig hält. Und wie so viele andere China-Bücher ist in diesem Milieu auch Die Schwestern von Hofei entstanden.

Diese bemerkenswerte Familiensaga, die einen Bogen vom offenbar erstaunlich individualistisch geprägten "Ancién Regime" der Kaiserzeit bis zum Reformkommunismus schlägt, erzählt das Schicksal der kleinadeligen Großfamilie Chang aus der chinesischen Provinz, die in typisch konfuzianischer Manier ein Leben in Muße, Harmonie und Gelehrsamkeit pflegte, ehe die Turbulenzen des 20. Jahrhunderts sie in alle Winde zerstreuten. Das Buch verdankt sich einer Zufallsbekanntschaft unter Yale-Dozenten. Die in Taiwan geborene Sinologin Annping Chin ließ sich in ihrer dramaturgisch an die chinesische Oper angelehnten szenischen Collage von der Biografie Ch'ung-hos leiten. Diese jüngste der vier Chang-Schwestern -- außergewöhnliche Frauen allesamt, von denen die meisten inzwischen hochbetagt sind -- war durch ihre Heirat mit dem deutsch-jüdischen Gelehrten Hans Frankel in die USA gekommen, wo sie zu einer Koryphäe für chinesische Kalligrafie, Kunst- und Operngeschichte aufstieg. Sie war es, die die nötigen Gesprächskontakte herstellte und der Autorin eine Fülle privater Quellen öffnete.

Trotz beträchtlicher Längen -- allein die weitschweifige Einführung in die Familienverhältnisse nimmt fast die Hälfte des Buches ein -- vermittlet Chin dem Leser auf recht unkonventionelle Weise ein Gefühl für die ungeheuren Metamorphosen, die die Chinesen in ihrer jüngeren Kultur- und Sozialgeschichte mitmachen mussten. --Roland Detsch
Quelle:




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