Am 20. Juli 2004 jĂ€hrt sich zum 60. Mal das gescheiterte Stauffenberg-Attentat auf den "FĂŒhrer" Adolf Hitler. Anlass genug fĂŒr eine Reihe neuer Publikationen ĂŒber den deutschen Widerstand im Dritten Reich. Guido Knopp hat den gescheiterten Tyrannenmördern von Elser bis Stauffenberg eine seiner historischen Fernsehdokumentationen und das hier anzuzeigende Begleitbuch gewidmet. WĂ€re das Stauffenberg-Attentat geglĂŒckt, wĂ€ren den Deutschen immerhin die letzten schlimmen Monate der Naziherrschaft erspart worden. Und das wĂ€re nicht wenig gewesen! Denn, darauf weist Guido Knopp zu Recht hin: "Allein auf deutscher Seite sind zwischen August '44 und Mai '45 mehr Menschen umgekommen als in den fĂŒnf Kriegsjahren zuvor." Auch Hunderttausenden von Juden hĂ€tte Hitlers Tod im Juli 1944 noch das Leben gerettet -- "denn der Holokaust erreichte erst im Sommer 1944 seinen Gipfelpunkt". Und wenn der Krieg in diesem Sommer hĂ€tte beendet werden können, wĂ€re darĂŒber hinaus auch vielen StĂ€dten, die zum Zeitpunkt des Attentats noch unversehrt waren -- WĂŒrzburg etwa, Dresden, Breslau oder Königsberg -- der zerstörerische Bombenhagel erspart geblieben. Doch Stauffenbergs spĂ€ter Anschlag war nicht der erste Versuch, den Diktator zu töten. Insgesamt 42 Mal hatte man versucht, den Tyrannen zu ermorden. Bereits am 8. November 1939 hĂ€tte es um ein Haar der Schreiner Georg Elser vermocht, mit einer in mĂŒhevoller Kleinarbeit gebauten Zeitbombe Deutschland und die Welt von dem braunen Ungeheuer zu befreien, das ein paar Wochen zuvor mit dem Ăberfall auf Polen die Lunte fĂŒr den Weltenbrand des Zweiten Weltkrieges entzĂŒndet hatte. Das zeitgleich mit dem Start des Mehrteilers vorgelegte Buch folgt im Wesentlichen dem Ablauf der Fernsehserie. Das erste, "Der einsame Held" ĂŒberschriebene Kapitel ist Georg Elser gewidmet, einem Mann, der jede Bewunderung verdient hat, auch wenn seiner von langer Hand geplanten Tat unschuldige Menschen zum Opfer gefallen sein mögen. Wie viele mehr er wohl gerettet hĂ€tte, wenn Hitler den BĂŒrgerbrĂ€ukeller an diesem Abend nicht unerwartet frĂŒh verlassen hĂ€tte, fĂŒhrt das Buch uns noch einmal vor Augen. Das zweite Kapitel lĂ€sst die vielen von den zaudernden GenerĂ€len "verpassten Chancen" Revue passieren, im dritten und vierten wird Stauffenberg, "der AttentĂ€ter", und "das Attentat" aus den unterschiedlichsten Perspektiven beleuchtet, und der letzte Abschnitt schlieĂlich handelt von der "Rache des Regimes". Das alles prĂ€sentieren uns der ZDF-Historiker Knopp und seine Mitarbeiter in gewohnter SouverĂ€nitĂ€t. Mit seinen zahlreichen Marginaltexten und Fotografien ein rundherum empfehlenswerter Band! --Andreas Vierecke Quelle:
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