Der Autor von Die Herren von Winterfell baut am Anfang seines ersten Romans aus dem Jahre 1977 ein Szenario auf, das in der Science Fiction nicht alltäglich ist: Dirk t'Laren wird durch ein ihm überbrachtes Juwel alarmiert, dass seine einstige Geliebte Gwen in Gefahr schwebt. Er begibt sich auf den Planeten Worlorn, eine Welt am Rande der Milchstraße, deren glanzvollen Tage lange vorüber sind. Dort wurde vor einiger Zeit ein Festival veranstaltet, mit dem die vierzehn galaktischen Randwelten Überfluss und Macht demonstrieren wollten. Zu diesem Zweck wurden von jeder Welt, die an dem Festival teilnahm, ganze Städte errichtet, die zu dem Zeitpunkt, als t'Laren eintrifft, tot und verlassen sind. Gwen, t'Larens Jugendliebe, empfängt ihn und führt ihn während der ersten Tagen durch die untergehenden Städte. t'Laren erscheinen die Verhältnisse, in denen Gwen lebt, erniedrigend und ungerecht und ohne tiefere Kenntnisse des Ehrenkodexes von Worlorn beschließt er, sie zu entführen. Zu diesem Zweck will er einen Gleiter besorgen, wird dabei jedoch von den Eigentümern ertappt, die ihn zum Duell fordern. Allen Beteiligten ist klar, dass t'Larien ein solches Duell keinesfalls überleben, sondern ehrenvoll sterben würde. Er erscheint nicht zum Duell, sondern flieht. Die zweite Hälfte des Buches schildert seine Flucht durch die exotische Landschaft Worlorns sowie äußerst dramatische Verwicklungen in den Beziehungen der Protagonisten zueinander, bis hin zu einem actionreichen und blutigen Finale. George R. R. Martin gelingt es dabei, Tempo und Dramatik der Handlung im Laufe des Buches noch zu steigern und trotzdem die zentrale Thematik, die Ehre, nicht zu vernachlässigen. Besonders interessant ist auch die geschilderte Flora und Fauna auf Worlorn, die ähnlich dem irdischen Urwald beschrieben wird, jedoch gefährliche Bäume und exotische wilde Tiere beherbergt, wie sie nur ein fantasievoller SF-Autor erfinden kann -- zum Beispiel die Banshee, fliegende Raumtiere, die ihre Opfer mit ihren schwarzen Schwingen einhüllen und sofort verdauen. Übrigens wurde Die Flamme erlischt für den Hugo Award nominiert, konnte sich jedoch nicht gegen Gateway von Frederik Pohl durchsetzen. --Hardy Kettlitz Quelle:
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