Einsam wandert Kieli im Schatten der Berggipfel umher. Ein eisiger Wind bläst über die Hänge des Shatana Higo. Der Junge aus dem Volk der Orosini wartet auf eine Vision, die ihm Auskunft über sein künftiges Schicksal gibt. In den Tagen vor dem Mittsommerfest sieht er seiner Mannwerdung entgegen. Als er jedoch zu seinem Stamm zurückkehrt, ist niemand mehr am Leben -- im Dorf hat ein Massaker stattgefunden. Auch Kieli, der sich nun Talon Silberfalke nennt, wird von den Angreifern schwer verletzt. Tage später kommt er wieder zu Bewusstsein und erfährt, dass er sein Leben einem gewissen Robert de Lyis verdankt. Der fremde Herr nimmt ihn bei sich auf und lässt ihn seine Schuld als gewöhnlicher Diener abarbeiten. Bald zeichnet sich jedoch ab, dass er mit Talon mehr im Sinn hat. Der mächtige Zauberer Pug nimmt sich des geduldigen Bergbewohners an und bildet ihn zum furchtlosen Krieger wider das Böse aus. Konnte man sich bei den letzten Einzelbänden aus der schier endlosen Midkemia-Serie, Die Brücke und Die drei Krieger, nicht des Gedankens erwehren, dass Raymond Feist allzu viel seinen Koautoren überlassen hatte, macht dieser Auftakt eines neuen Unterzyklus endlich wieder Lust auf mehr. Zwar wirken alte Bekannte wie Pug und Mirande nicht mehr ganz so überzeugend wie bei ihren ersten Auftritten, aber dafür ist Talon Silberfalke eine echte Bereicherung des Midkemia-Personals. Hoffen wir, dass sich Raymond Feist einmal mehr zu seiner alten Form aufschwingt! --Helge Basler Quelle:
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