Ein kleines Mädchen, vielleicht sechs Jahre alt, wird tot aufgefunden, missbraucht und erschossen. Wer kann so etwas getan haben? Richard Jury hat in seiner langen Laufbahn schon einiges gesehen, doch der Anblick des zarten unschuldigen Wesens im blumengemusterten Kleid lässt ihn nun beinahe die Fassung verlieren. Doch damit nicht genug: Im Büro erwartet ihn sein Kollege Wiggins mit der Nachricht, dass Jurys Cousine ganz plötzlich verstorben ist. So werden die Ermittlungen des arg vom Schicksal gebeutelten Inspektors von ganz persönlichen Reflexionen begleitet. Durch den Tod seiner Cousine wurde, so scheint es Jury, das letzte Band zu seiner Vergangenheit gekappt. Viel Zeit zum Nachdenken bleibt dem Inspektor jedoch nicht. Ein weiterer Mord an einer auffällig unauffälligen Frau führt die Ermittler direkt auf das beeindruckende Anwesen des sympathischen Grundbesitzers Declan Scott. Hier war vor wenigen Jahren dessen kleine Stieftochter Flora verschwunden, und kurze Zeit später seine Frau Mary gestorben. Wie hängen all diese Fälle zusammen? Gibt es eine Verbindung zu einem polizeibekannten Pädophilenring? Ein überaus komplexer Fall für den großen Melancholiker Jury. Die amerikanische Autorin Martha Grimes lässt auch in diesem Krimi wieder eine wohlig-gruselige und überaus englische Atmosphäre entstehen. Ihre sympathisch schrulligen Protagonisten, die treue Leser nun schon so lange begleiten dürfen, wachsen einem in kürzester Zeit ans Herz. So wird dieser Fall nicht nur eingefleischte Grimes-Fans begeistern, sondern auch diejenigen überzeugen, die Inspektor Jury, Cody, Wiggins & Co. zum ersten Mal begegnen. --Ulrike Künnecke, Literaturtest Quelle:
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