Gegen Ende von Episode 1: Die dunkle Bedrohung nimmt der junge Jedi-Ritter Obi-Wan Kenobi den hoch begabten Anakin Skywalker unter seine Fittiche -- gegen die Bedenken von Meister Yoda. Obi-Wan hat jedoch keine Vorstellung davon, was für ein Monster aus seinem Schüler einmal werden wird. Noch glaubt er wie sein gefallener Meister Qui-Gon, dass er Anakin in der Macht unterweisen und ihn lehren kann, seine Aggressionen zu bändigen. Inzwischen ist Anakin zwölf Jahre alt und gibt sich alle Mühe, seinen Meister in den Wahnsinn zu treiben. Zwar ist er einer der fähigsten Padawan des Jedi-Tempels, aber er pflegt ein gefährliches Hobby: Wettfliegen in den Abfallgruben des Wicko-Distrikts. Mit selbst gebauten, hauchdünnen Flügeln segelt er in selbstmörderischem Tempo durch Plasmaströme und Silikondämpfe -- kaum eine angemessene Tätigkeit für einen zukünftigen Jedi-Ritter. Da kommt ein Auftrag des Jedi-Rats gerade Recht: Auf dem Planeten Zonama Sekot werden die schnellsten Raumschiffe der Galaxis gebaut, allerdings werden nur ganz wenige Interessenten als Käufer angenommen. Obi-Wan und Anakin sollen ihr Glück versuchen und unterziehen sich einem kompliziertem Ritual, um ihre Eignung als Piloten unter Beweis zu stellen. Als ein gehemnisvoller Konkurrent ihnen die Raumschiffe streitig macht, wird aus dem sportlichen Wettbewerb jedoch blutiger Ernst. Greg Bear gilt als einer der besten Autoren wissenschaftlich fundierter Science Fiction. Seine Vorliebe für fremde Universen hat er bereits mehrfach unter Beweis gestellt, u.a. mit Dinosaur Summer einer gelungen Fortsetzung der Professor-Challenger-Geschichten (Die vergessene Welt) von Arthur Conan Doyle, und Foundation und Chaos, einem Beitrag zu Isaac Asimovs Foundation-Universum. Planet der Verräter ist einer der originellsten Beiträge zum Star-Wars-Kanon. Bear gelingt es, eine -- für Star-Wars-Verhältnisse -- ungewöhnliche und ungewöhnlich spannende Geschichte mit eigenwilligen Ideen zu erzählen. Natürlich ist Anakin noch immer ein kleiner, nervender Besserwisser, aber Bears Schilderung der Hauptfiguren ist eine wahre Freude. Ein gelungener, in sich abgeschlossener Roman! --Felix Darwin Quelle:
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