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Ich schenk dir meinen Mann!: Roman

Ich schenk dir meinen Mann!: Roman
Autor: Claudia Keller
Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag
Taschenbuch
Auflage:
Seiten: 352
ISBN-10: 3-442-35803-5
ISBN-13: 978-3-442-35803-8
ISBN: 3442358035
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Wie wird man ihn los, den Alten, dem man in jugendlicher Verblendung das Ja-Wort gegeben hat und an das man sich auch noch -- was ja noch viel schlimmer ist -- die ganze Zeit mit allen Konsequenzen hält, während er, kaum daß die ersten paar Tage in stillem Glück vorbeigezogen sind -- oder waren es Stunden oder Jahre oder gar genau die Länge der Flitterwochen? -- schon wieder fröhlich losscharwenzelt oder auch schwenzelt, während man selber, noch ganz beseelt vom Rosenduft im weißen Kleid -- immer noch? -- ihm ahnungslos die Schuhe für seine Ausflüge putzt, mit Elan und liebender Fürsorglichkleit den Besen in seinem Arbeitszimmer schwingt und jeden Abend, zwei Stunden, bevor er zu spät kommt -- er muß ja soviel arbeiten, der arme Gatte -- die Kochtöpfe verschiedener Größe harmonisch über die Herdplatten klappern läßt? Wie wird man ihn los, wenn einem auf einmal die Bauklötze -- oder waren es im Selbstverleugnungswahn zu fest montierte Scheuklappen? -- von den Augen poltern und man das sichere Anzeichen einer jahrelangen Geliebten entdeckt, die ihm all das gibt, was man in präziser Kleinarbeit an sich zu leugnen lernte, nur um ihm zu Diensten zu sein?

Der Wut im Bauch, daß man ihm all die Jahre für weniger als umsonst alle Wünsche von den Brillengläsern abgelesen hat, nur um am Ende mit dieser Entdeckung entzückender Weiblichkeit belohnt zu werden, kann man sich sicher sein. Sie ist immerhin die Kraft, mit der man sich endlich aus einem unsichtbaren Gefängnis herauskatapultiert und zurückschlägt, mit ungeahnter Boshaftigkeit und Raffinesse, die man in seinem eigenen, ach so rührend selbstlosen Wesen niemals vermutet hätte.

Hanna weiß plötzlich, wie sie ihn los wird, ihren Ehemann, den Herrn Doktor, der ihr ein so luxuriöses Haus -- natürlich hauptsächlich zur Bewirtschaftung -- bieten konnte, und sie weiß plötzlich nicht mehr, warum sie dafür von allen Seiten immer beneidet wurde. "Tausche repräsentative Jugendstilvilla und Mann gegen Zwei-Raum-Wohnung!" lautet das Angebot an ihre Rivalin, und die fällt natürlich sofort darauf rein, weil sie sich schon lange das große Leben neben Arthur auf seinem stattlichen Anwesen ausmalt, während Hanna sich ins Händchen feixt und schadenfroh daran denkt, daß es dieses Leben in der Realität gar nicht gibt. Ehe sie sich aber in ihre neue Freiheit stürzt, nimmt sie noch ein paar haarsträubende Veränderungen an der Villa vor, die es ihrer Nachfolgerin erst so richtig behaglich machen sollen!

Leserinnen, die ähnliche Situationen kennen, werden ihre reine Freude an den Aktionen Hannas haben und sich im Ernstfall hoffentlich bestärkt fühlen, es ihr in dieser oder jener Form nachzutun. Leser, die unbedingt darauf bedacht sind, sich haarscharf gegen Arthur, den liebesunfähigen Chauvi, abzugrenzen, können sich das eigentlich sparen, denn Arthur ist ein ganz normaler Mann, ein Mann wie du! --Daphne Großmann
Quelle:




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