Mit Das Erbe der Jedi-Ritter begibt sich die Star Wars-Serie in eine Zeit jenseits der Filme, aber auch jenseits der Romane, die sich direkt an die von George Lucas bestimmte Handlung anschließen. Den Auftakt bildete Die Abtrünnigen von R. A. Salvatore. Darin wurde die Invasion der Yuuzhan Vong geschildert, ein kriegerisches Kulturvolk, das die Existenz der Neuen Republik und der ganzen bekannten Galaxis gefährdet. Der Untergang ist die erste Hälfte einer zweibändigen Story, die sich direkt mit den Folgen von Chewbaccas Tod und mit Han Solos Trauer auseinandersetzt. Statt sich weiter selbst zu bemitleiden (Die schwarze Flut und Das Verderben), nimmt der Ex-Schmuggler sein Leben wieder in die eigene Hand und rast an Bord des Falken mitten in die vom Feind eroberten Gebiete. Mit von der Partie ist ein neuer Kopilot -- eine ausgesprochen gelungene Figur, aber mehr soll nicht verraten werden. Nach einigem und nicht immer glaubhaften Zögern rafft sich auch die Neue Republik endlich auf und stellt sich den fremdartigen Invasoren entgegen. Das schafft endlich eine gewisse Ausgewogenheit zwischen den Aktionen der einzelnen Protagonisten und den Ereignissen in der politischen Arena. Sieht man davon ab, dass James Luceno gelegentlich den Überblick über seine zahlreichen Handlungsfäden zu verlieren scheint, ist Der Untergang ein gelungener Beitrag zur neueren Geschichte des Star Wars-Universums. Lucenos Stärken liegen in der Schilderung der größeren Zusammenhänge und in seinen zündenden Dialogen -- insbesondere bei Han Solo hört man Harrison Ford in seinen besten Tagen. Außerdem hat sich der Autor sorgfältig mit den bisherigen Romanen beschäftigt. Seine Bezugnahmen und Verweise sind mehr als die Erfüllung eines Pflichtprogramms; es gelingt ihm, die Ereignisse der Film-, Roman- und Comicstoffe als Hintergrund glaubhaft zu machen. Natürlich gilt es erst einmal abzuwarten, wie die zweite Hälfte dieser Geschichte aussieht. Fürs Erste können Star Wars-Fans jedoch zufrieden sein: Mit dem vierten Roman hat Das Erbe der Jedi-Ritter seinen Rhythmus gefunden. --Felix Darwin Quelle:
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