So langsam gehen den deutschen Übersetzern der US-amerikanischen Bestsellerautorin Kathy Reichs die Wortspiele aus. Fünf Erfolgsromane der forensischen Anthropologin aus Charlotte (Noth Carolina) rund um eine forensische Anthropologin aus Charlotte hat Reichs inzwischen vorgelegt, die, ihrem Gegenstand gemäß, etwa Knochenarbeit, Lasst Knochen sprechen oder Knochenlese heißen. Der neue Roman (Originaltitel Bare Bones) nun hat man im Deutschen Mit Haut und Haar genannt. Die Abkehr vom Knochentitel aber tut der Spannung des Thrillers keinen Abbruch. Ein Blick auf das Erzählskelett mag dies verraten, auch wenn die Geschichte zunächst harmloser als gewöhnlich zu beginnen scheint: Im Garten der Forensikerin Tempe Brennan nämlich spürt ihr Hund Boyd einen Plastikbeutel mit -- natürlich! -- Knochen auf, die sich allerdings als Überreste eines Bären entpuppen. Dann allerdings fördert Boyd auf einem verlassenen Grundstück einen Leichnam ohne Kopf und Hände zu Tage. Schon ist Brennan dank ihrer Neugierde und ihres Spürsinns in einen spannenden Fall verwickelt, bei dem eine Kinderleiche sowie der rätselhafte Absturz einer Cessna eine wichtige Rolle spielen. Nicht zuletzt auch ihr eigenes Leben ist bedroht... Reichs ist eine Meisterin des blendend komponierten Plots, der seine Leser gleich vom ersten, verstörenden Satz an in den Bann zu ziehen versteht. "Als ich die Überreste des toten Babys einpackte, raste der Mann, den ich töten sollte, nordwärts nach Charlotte", lautet dieser Satz im Fall des Buchs Mit Haut und Haar. Auch wenn der Autorin und ihren Übersetzern die Wortspiele im Titel langsam auszugehen drohen, so hat Reichs einmal mehr bewiesen, dass sie auch weiterhin brillante Thriller zu schreiben versteht. --Stefan Kellerer Quelle:
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