Programmieren in Java von Professor Dr. Fritz Jobst ist ein interessantes Buch. Im Gegensatz zu vielen anderen Einsteiger- bzw. Lehrbüchern merkt der Leser hier sofort den fachlichen Hintergrund des Autors. Es ist sehr sachlich und unterscheidet sich damit deutlich von einem meiner Favoriten, Java programmieren in 21 Tagen von Laura Lemay und Rogers Cadenhead. Jobsts Java-Buch ist nicht sehr umfangreich, aber die etwa 360 Seiten haben es in sich. Ungemein präzise und didaktisch klug aufgebaut, führt Jobst in die Eigenschaften und Konzepte der Sprache ein. Dabei stellt er die Programmiersprache nicht, wie vielfach in anderen Werken, als Internetsprache vor, sondern sieht sie einfach als eine moderne Sprache neben anderen. So geht er auch erst mal auf wichtige Konzepte ein, bevor er konkret graphische Benutzeroberflächen, Internetanwendungen und Applets vorstellt. Fritz Jobst läßt auch die für Einsteiger komplexeren Fähigkeiten Javas nicht außen vor. Verteilte Objekte mit RMI und CORBA werden ebenso deutlich dargestellt, wie die Anbindung von Datenbanken via JDBC und der Java-Komponenten-Technologie JavaBeans. Den Abschluß bildet eine kurze Beschreibung einiger der JDK-Komponenten. Neben dem Inhalt gefällt der Aufbau des Buches. Der Satz spielt nicht mit modernen typographischen Effekten, sondern ist geradlinig und sehr gut zu lesen (Mit TeX gesetzt?). Insbesondere die Quelltexte mit der Hervorhebung von Schlüsselwörtern und der teilweisen Numerierung gefallen sehr gut. Auch die inhaltliche Aufteilung in den Kapiteln mit der Darstellung von Problemen, Fällen und Zielen sowie deren Lösung bzw. der Beschreibung der Vorgehensweise sind sehr einprägsam. Insgesamt ist Programmieren in Java ein sehr schönes Buch, das jedem gefallen wird, der ein kompaktes und schnörkelloses Lehrbuch sucht. Bei mir nimmt es damit neben dem o.a. Buch eine Favoritenrolle ein. --Frank Müller Quelle:
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