Der noch junge Kommentar von Kinne/Schach hat sich bereits zu einem echten Geheimtipp der mietrechtlichen Literatur entwickelt. Mehrere Gründe sind dafür ausschlaggebend, dass er sich gegenüber der starken Konkurrenz in diesem Segment behaupten kann. Das Buch bietet einen nicht unerheblichen Mehrwert gegenüber vergleichbaren Werken. Von herkömmlichen Kommentaren zum Mietrecht unterscheidet es sich zunächst dadurch, dass auch das Mietprozessrecht einschließlich Zwangsvollstreckung in einem eigenständigen Abschnitt erläutert wird. Besondere Berücksichtigung finden prozessuale Aspekte daneben bei den Einzelkommentierungen der BGB-Vorschriften. Die zahlreichen, in die laufenden Erläuterungen eingearbeiteten Schriftsatzmuster gewährleisten die unmittelbare praktische Verwertbarkeit der rechtlichen Ausführungen. Diese Schriftsatzmuster können dank der beiliegenden CD-ROM auch direkt in die Textverarbeitung übernommen werden. Zudem enthält die Silberscheibe den gesamten Buchinhalt mit Links auf die einschlägigen Gesetze sowie zentrale Gerichtsentscheidungen im Volltext. Inhaltlich bewegen sich die Erläuterungen auf durchweg hohem Niveau. Gerade die Darstellung schwieriger und unübersichtlicher Materien gehört vielfach zum Besten, was der Markt zu bieten hat (hervorragend ist etwa die Kommentierung zur Problematik der Schönheitsreparaturen). Ferner merkt man dem Buch an, dass seine Verfasser als Vorsitzende Richter am Landgericht auf langjährige forensische Erfahrungen im Mietrecht zurückgreifen können. Akademische Selbstbeweihräucherung ist ihnen fremd. Stattdessen wird dem Leser klipp und klar gesagt, worauf es im Streitfall wirklich ankommt. Paradigmatisch hierfür sind etwa die Erläuterungen zur Eigenbedarfskündigung, die bereits relational aufgebaut sind und damit eben genau so, wie im Kündigungsprozess vorgetragen werden muss. --RA Claudia von Selle Quelle:
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