Im Konkurrenzkampf um eine begehrte Stelle sind gute Arbeitszeugnisse Eintrittskarten für eine steile Karriere. Ein gesetzlicher Anspruch auf ein Zeugnis besteht. Wer eine zu schlechte Beurteilung erhält, kann vor dem Arbeitsgericht klagen, sofern mit dem Arbeitgeber keine gütliche Einigung und Änderung erzielt wird. Der Arbeitgeber muss vor Gericht beweisen, dass das Arbeitszeugnis vollständig und inhaltlich korrekt ist. Um überhaupt zu wissen, ob ein Zeugnis gut oder schlecht ist, muss der geheime Code erst einmal entschlüsselt werden. Denn was oberflächlich positiv erscheint, muss noch lange nicht freundlich gemeint sein. Der Taschenguide Arbeitszeugnisse bietet eine große Fülle an Formulierungen mit der dahinter liegenden Bedeutung sowie einige Geheimzeichen an. Teilweise variieren die Benotungen von sehr gut bis ungenügend nur durch wenige kleine Wörter. Ein sehr gutes Fachwissen wird wie folgt ausgedrückt: "Er verfügt über ein hervorragendes und fundiertes Fachwissen auch in Randbereichen." Nur ausreichend hingegen ist die Aussage: "Er verfügt über ein solides Basiswissen in seinem Arbeitsbereich." Für den Laien kaum nachvollzieh- und bemerkbar sind die Unterschiede in den Bemerkungen zur Zuverlässigkeit. Statt "Er arbeitete stets zuverlässig und genau" heißt es bei der nur guten Qualifikation: "Er arbeitete stets zuverlässig und gewissenhaft". Typisch für eine gute Beurteilung sind Zusätze wie "immer", "stets", "in jeder Hinsicht", "jederzeit" und "während der gesamten Beschäftigungsdauer". Bedenklich sieht es aus, wenn Sätze wie: "Für die Belegschaft bewies er ein umfassendes Einfühlungsvermögen" erwähnt werden. Hinter dieser Verklausulierung steckt die Aussage, dass der Mitarbeiter homosexuell veranlagt ist. Der Taschenguide ist eine unentbehrliche Hilfe für alle Berufstätigen, die die Chance auf ein gutes Zeugnis nutzen wollen. --Corinna S. Heyn Quelle:
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