Immer, wenn es in Nelas Leben etwas Besonderes zu vermelden gibt, gibt es Gewitter. Schon bei ihrer Geburt hatte es angeblich gedonnert. An ihrem ersten Schultag war ein solcher Platzregen heruntergegangen, dass sie mit aufgeweichter Schultüte und nass bis auf die Knochen wieder nach Hause gekommen war. Und bei ihrer Hochzeit hatte der Hagel „die Autos der Hochzeitsgäste in einen Haufen Versicherungsfälle verwandelt“. Jetzt hat Nela ihrem Mann Josch, einem Rechtsanwalt, eine sensationelle Neuigkeit zu überbringen, und wieder geht ein wahres Unwetter nieder. Und auch diesmal kommt der jungen Frau eine schlechte Nachricht dazwischen, am Telefon, von Josch. Rosanna sei tot, sagt Josch, ein Autounfall, und Aimée, ihre Tochter, sein verletzt. Josch will die Nacht im Krankenhaus verbringen. „Natürlich, sagte Nela. Natürlich bleibst du dort“. Der Tod von Joschs Exfreundin Rosanna ist sogar noch schlimmer, als Nela ahnt. Denn die 14-jährige Aimée, die auf der Schwelle vom Kind zum Frausein steht, wird sich in der Folge der Handlung zu einer echten Gefahr für ihre Beziehung entwickeln. Aimée, die das Paar aus Mitleid bei sich aufnimmt, will Josch für sich allein. Als dann auch noch der leibliche Vater des Mädchens auftaucht, nimmt die Geschichte um Rosannas Tochter eine dramatische Wende. Und Nela ist schließlich sogar bereit aufzugeben und die Flucht zu ergreifen... Rosannas Tochter ist vielleicht das bisher melancholischste Buch von Amelie Fried -- aber auch ein Buch mit vielen tröstlichen Momenten. Am Ende steht ein schönes Familienbild als Happy End: und eine Tante Rosanna, die zugleich ein Baby ist. Wer dieses Rätsel auflösen will, muss Frieds schönes Buch bis zum Ende lesen. Und das lohnt sich allemal. --Isa Gerck Quelle:
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