Die Zwillingsschwestern Giyan und Bartta könnten unterschiedlicher nicht sein: Die schöne Giyan verfügt über die Gabe der Magie und sieht das Gute selbst in den Herzen ihrer Feinde. Bartta dagegen ist zutiefst verbittert über den Niedergang des kundalanischen Volkes -- vor 100 Jahren ist der Planet Kundala von der kriegerischen Rasse der V'ornn erobert worden, welche seitdem die technisch unterlegenen Kundalan grausam unterdrücken und ausbeuten. Die beiden Schwestern leben als Novizinnen in einer kundalanischen Abtei. Doch dann wird Giyan von den V'orrn gefangen genommen und muss ihr weiteres Leben als Sklavin des V'orrn-Herrschers verbringen. Dessen Sohn Annon durchstreift viele Jahre nach Giyans Gefangennahme die kundalanische Wildnis. Der junge V'orrn-Krieger ist von einer strengen Gesellschaftsordnung geprägt, die in den Kundalan nur primitive Arbeitskräfte oder Lustobjekte sieht. Für Annon ist die Welt allerdings komplexer, denn er ist von der Sklavin Giyan liebevoll großgezogen worden -- ohne zu ahnen, dass es sich bei ihr um seine leibliche Mutter handelt. Als sein Vater bei einem Staatsstreich ums Leben kommt, muss er mit Giyan fliehen und bei der kundalanischen Priesterin Bartta Schutz suchen. Bald wird klar, dass er für das Schicksal des Planeten eine entscheidende Rolle spielen wird: Das Kind zweier Welten ist der prophezeite "Dar Sala-at", der den verfeindeten Völkern die Erlösung bringen könnte. Der Ring des Drachen ist der erste Teil einer gewaltigen Saga um das tragische Schicksal zweier Völker. Bestsellerautor Eric van Lustbader verlässt die ausgetretenen Pfade der Fantasy und konfrontiert Kräuterkunde und Magie mit der bizarren Technik einer fremden Spezies; religiöse Visionen und uralte Prophezeiungen stellen sich einem interstellaren Raubzug in den Weg -- eine Mischung, die an Frank Herberts Der Wüstenplanet erinnert. Die manchmal sehr brutale Geschichte ist nichts für zart besaitete Gemüter, langweilen wird sie allerdings niemanden: Lustbader entwickelt seine verschlungene Erzählung mit einem kaum zu überbietenden Gespür für Dramatik, ohne je das zentrale Thema aus dem Auge zu verlieren. Der Ring des Drachen ist packende Unterhaltung, die unter die Haut geht -- eine Geschichte voll Leben, Liebe und Blut in einer exotischen Welt mit einem breit ausgearbeiteten historisch-mythischen Hintergrund. --Nina Ropohl Quelle:
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