Nach den Kriegen, dem Terror und der Korruption des 21. Jahrhunderts ist die Erde in eine Phase des Friedens und des Wohlstands eingetreten -- allerdings zu einem hohen Preis. Christlicher und islamischer Fundamentalismus regieren den Planeten und brandmarken jedes abweichende Denken als Ketzerei. So erregt es auch den Argwohn der "Neuen Ethik", als Gerüchte von Leben auf dem Jupiter zur Erde dringen -- Gott darf neben den Menschen keine anderen Kinder haben. Auf der riesigen Raumstation "Gold", die den größten Planeten des Sonnensystems umkreist und in erster Linie Nachschub für die irdischen Fusionsgeneratoren liefern soll, haben Wissenschaftler mit der Erforschung von Jupiters Ozeanen begonnen. Um genauere Informationen zu bekommen, schickt die "Neue Ethik" einen Wissenschaftler zum Jupiter, der als Pfarrerssohn besonders linientreu erscheint. Der junge Grant Archer wollte eigentlich Astronom werden und die Tiefen des Alls erforschen, doch jetzt muss er sich für viele Jahre von Studium und Frau verabschieden. Nach einer quälend langen Reise erreicht der junge Mann "Gold" und trifft dort auf eine eingeschworene Gemeinschaft von Wissenschaftler, die nach ihren eigenen Gesetzen leben. Der Stationsleiter Dr. Wo gleicht einem Kapitän Ahab -- geradezu besessen treibt er seine Kollegen und sich selbst zu dem lebengefährlichen Unternehmen an, Jupiters gigantischen Ozean zu erforschen. Dort in der Tiefe bleibt unterdessen die Ankunft der Fremden nicht unbemerkt. Eine Welt, wie sie fremdartiger kaum sein könnte, ein junger Wissenschaftler im Gewissenskonflikt, die Entdeckung von intelligentem Leben, eine geheimnisvolle Verschwörung und schließlich atemberaubende Action -- Ben Bova ist wieder da! Wie kaum einem anderen seiner zeitgenössischen Kollegen gelingt es dem Autor von Mars und Rückkehr zum Mars den Geist der Hard-SF à la Heinlein wieder aufleben zu lassen. Wissenschaftliche Präzision und fantasievolle Spekulation werden mit spannender Handlung und moralischen Fragestellungen vermischt. Bova schickt seinen naiven Helden auf eine Reise, die ihn mehr als nur einen fremden Planeten entdecken lässt. Nach dem eher schwachen Venus ist hier wieder ein SF-Roman, den sich niemand entgehen lassen sollte. --Birgit Will Quelle:
|