Im abschließenden Band der Multiversum-Trilogie ist zum dritten Mal Reid Malenfant der Held der Geschichte. Noch immer sehnt er sich nach den Sternen -- doch wiederum ist alles etwas anders. Alle drei Romane behandeln die Frage: Gibt es außer uns noch anderes intelligentes Leben im Universum? Und wenn ja, warum gibt es dann nach all den Jahrmilliarden kein Zeichen von ihnen? Doch neben diesem so genannten Fermi-Paradox ist auch der Titel der Trilogie Programm: Alle drei Bände erzählen parallele Versionen der Geschichte und geben unterschiedliche Antworten auf diese Frage. So gehören die Romane zwar zusammen, können aber auch durchaus unabhängig voneinander gelesen werden. In Ursprung ist Malenfant zwar zum Astronaut ausgebildet worden, wurde aber von der NASA nie für einen Raumflug ausgewählt. Zu Beginn des Romans fliegt er mit seiner Frau Emma über Südafrika, als plötzlich ein neuer, zweiter Mond am Himmel erscheint. Auf mysteriöse Weise wird Emma von einer Himmelserscheinung auf den neuen Mond transportiert. Gemeinsam mit der -- bereits aufs den ersten Bänden bekannten -- japanischen Astronautin Nemoto startet Malenfant eine Expedition zu dem zweiten Erdtrabanten. Unterdessen findet sich Emma in einer Welt wieder, die dem Afrika aus der Frühzeit des Menschen ähnelt. Inmitten von Hominiden und Menschen aus allen Epochen suchen die drei Helden nach dem Ursprung der Menschheit und nach dem Rätsel des Multiversums. Stephen Baxter ist bekannt für seine großen, kühnen Gedankenentwürfe, und mit seiner Multiversum-Trilogie ist ihm einmal mehr ein Schwindel erregendes Gedankenexperiment gelungen. Doch auch die Verpackung in eine streckenweise sehr spannende und unterhaltsame Geschichte kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es ihm eben in erster Linie um Ideen geht -- die Figuren bleiben blass und dienen lediglich dazu, die Geschichte zu transportieren. Abgesehen davon ist Das Multiversum wunderbare Hard-SF reinsten Wassers -- ein herrlicher Leckerbissen für alle, die hinter dem Funkeln der Sterne größere Geheimnisse erahnen. --Birgit Will Quelle:
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