Über Isaac Asimovs Bedeutung für die SF-Literatur viele Worte zu verlieren, hieße Eulen nach Athen tragen: Mit seiner klassischen Foundation-Trilogie hat er eine der ganz großen Future Historys geschrieben, und seine Roboter-Geschichten und -Romane gehören zu den absoluten Highlights des Genres. Nicht ganz so leicht fällt es, ein Urteil über sein Spätwerk abzugeben. In den 80er-Jahren schrieb Asimov ein halbes Dutzend Romane, die das Foundation- und das Roboter-Universum in einen Zusammenhang stellten und zu einem Zyklus von wahrhaft kosmischem Ausmaß verbanden. Die Rettung des Imperiums, im Original Prelude to Foundation, ist der erste Band dieser erweiterten Foundation-Serie. Ein junger Mathematiker namens Hari Seldon unternimmt eine Reise zum Planeten Trantor, dem Regierungsplaneten des galaktischen Imperiums, um an einem Kongress teilzunehmen. Dort stellt er eine neue Wissenschaft vor, die er Psychohistorie nennt. Mit ihrer Hilfe soll es möglich sein, die Zukunft der Menschheit in groben Zügen auf lange Sicht vorauszusagen. Obwohl Seldon glaubt, dass seine Theorie stimmig ist, bezweifelt er ihre praktische Anwendbarkeit. Sein Vortrag weckt jedoch das Interesse von Kaiser Cleon, der Auskunft über seine Zukunft verlangt. Da Seldon seinem Wunsch nicht entsprechen kann und will, bleibt ihm nur die Flucht. Unversehens gerät der junge Mathematiker ins Getriebe der galaktischen Politik. Der Foundation-Zyklus in seiner jetzigen Form stellt die Leser vor ein Dilemma: Liest man ihn in der Reihenfolge seiner Entstehung, die nicht der inneren Chronologie entspricht, ist allzu früh klar, worauf bestimmte Handlungsstränge hinauslaufen. Fängt man jedoch mit dem vorliegenden, eher behäbigen Roman an, dürften sich berechtigte Zweifel an Asimovs ausgezeichnetem Ruf regen. Wer Lust auf episch breit erzählte Science Ficton hat, dem kann der Einstieg mit Die Rettung des Imperiums durchaus empfohlen werden. Asimov-Neulinge sollten jedoch unbedingt erst zur ursprünglichen Foundation-Trilogie greifen. --Felix Darwin Quelle:
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