Nachdem die erfolgreiche erste Staffel der TV-Dokumentation und der dazu gehörende Begleitband (Imperium) den Aufstieg und Fall der großen Reiche der Antike Revue passieren ließ, richtet die Fortsetzung des Unternehmens unsere Aufmerksamkeit auf die großen Reiche zu Beginn des 20. Jahrhundert. In vier Kapiteln rekapituliert das Buch zum ZDF-Verteiler das Ende des chinesischen Kaiserreiches (Bernd Liebner), des russischen Zarenreiches (Michael Gregor), des Osmanischen Reiches (Georg Grafe, Daniel Gerlach) und schließlich den “Untergang mit Glanz und Gloria”, den das Deutsche Kolonialreich im Ersten Weltkrieg erlebte (Sönke Neitzel, Günther Klein). Der Herausgeber Hans-Christian Huf selbst leitet den fein ausgestatteten und ebenso lesenswerten wie lesbaren Band mit einem kurzen Essay “Vom Ende der Imperien” ein. Darin zieht er unter anderem das Fazit, dass die letzten Großreiche zu Beginn des 20. Jahrhunderts untergingen, “weil sie nicht mehr in die Zeit passten, weil sie sich den ständigen Veränderungen der Zeitläufte verweigerten”. Dem Untergang eines Reiches ginge, wie die Fallgeschichten des Bandes belegten, oft ein Kampf zwischen Traditionalisten und Reformern voraus: “Es ist dieser epochale Konflikt, der letztendlich über Weiterbestehen oder Fall eines Reiches entschieden hat.” Tatsächlich belegen die her versammelten Beispiele sehr eindringlich, dass die Weigerung, sich veränderten Herausforderungen zu stellen und auf neue Fragen auch neue Antworten zu geben, jedes Staatsschiff zunächst immer schwerer manövrierbar macht und schließlich unweigerlich untergehen lässt. -- Hasso Greb Quelle:
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