Andreas Korn-Müller ist „Magic Andy“. Seit 1997 tourt der 37-jährige promovierte Chemiker und Entertainer aus Leverkusen mit seinen Chemie-Shows durch Deutschland -- und zeigt gelangweilten Schülern, dass das Experimentieren mit Backpulver, Kupfersulfat oder Schaschlikstäben mindestens ebenso spannend wie Zaubern ist. Wer nicht zu den Veranstaltungen von „Magic Andy“ reisen kann und wer seine auf purer Naturwissenschaft basierenden Tricks selbst ausprobieren möchte, der kann dies mit Das verrückte Chemie-Labor jetzt tun. Hierfür hat der Autor mit einem Alchemisten-Labor, einem Raketen-Labor, einem Zauber-Labor und einem „Labor der Riesenmoleküle“ sein Haus der Chemie in verschiedene Räume unterteilt, in denen man lernen kann, wie Glüh-Fackeln oder Streichholzantriebe mit einfachsten Mitteln und Zutaten basteln, Kerzen wie von Geisterhand löschen oder gruselige schwarze Würmer „lebendig“ machen kann. „Chemische Rätsel des Alltags“ laden zu einer praktischen Überprüfung naturwissenschaftlicher Phänomene ein. Am Ende findet sich ein Chemie-Lexikon, dass alle der spielerisch eingeführten Begriffe von A wie Aminosäure bis Z wie Zuckerketten einfach, aber wirkungsvoll erklärt. Und besorgten Eltern sei gesagt: zu jedem etwas gewagterem Experiment sind Sicherheitshinweise mit beigegeben -- auch wenn man sich eigentlich bei keinem Beispiel ernsthaft Gedanken um seine unkontrollierbare Sprengkraft machen muss. Manchmal allerdings lässt einen auch Das verrückte Chemie-Labor ein wenig im Stich -- etwa da, wo es darum geht, dunkle Kupfermünzen innerhalb weniger Minuten wieder glänzend zu machen. Da hätte man schon gerne einen Tipp bekommen, welche der handelsüblichen Cents oder Euros aus Mamis Geldbeutel sich dafür eignet (oder eben nicht). Ansonsten aber macht „Magic Andy“ seinem Namen auf jeder der von Alexander Steffensmeier anschaulich illustrierten Seiten alle Ehre. Gelangweilten Schülern ebenso wie langweiligen Chemie-Lehrern jedenfalls ist Das verrückte Chemie-Labor wärmstens zu empfehlen. -- Thomas Köster Quelle:
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