Gaby Hauptmanns dritter Roman ist spritzig-leicht wie ein Glas prickelnder Champagner an einem heißen Sommertag. Nina Wessel, die Heldin des Stückes, ist eine mehr oder minder erfolgreiche Fernsehjournalistin, die in finanzieller Abhängigkeit an ihren Freund Sven gekettet ist. Zu dumm, dass er auch noch ihr Vorgesetzter ist. Nina hat genug und flüchtet zu einem Dreh nach Brasilien. Aber dieser Trip erlöst sie auch nicht von ihren Problemen, sondern bürdet ihr neue auf. Denn sie begegnet dem schönen Nic Naumann, der bei dem Film über die Jugend in Brasilien Regie führen wird. Nina verliebt sich Hals über Kopf in ihn und lässt nichts unversucht, ihm zu gefallen. Ohne nennenswerten Erfolg. In ihrer Naivität steigert sie sich in diese unerwiderte Leidenschaft hinein und setzt ihre bisherige Beziehung, ihren Job und ihr Zuhause aufs Spiel. Wäre Nina nicht so ein liebenswerter Mensch, würde ihre Kopflosigkeit lächerlich wirken. Gaby Hauptmann aber versteht es, ihre Hauptfigur als Mensch mit vielen sympathischen Schwächen -- die viele von uns kennen -- darzustellen. Nina nimmt all ihren Mut zusammen und verlässt Nic nach einer erneuten "Sexattacke". Das Resultat ist ein monetärer Ruin und kein Dach über dem Kopf. Zu allem Übel kommt noch ein gezieltes Mobbing am Arbeitsplatz durch ihren Chef Sven, der seinen persönlichen Rachefeldzug im Büro auslebt, hinzu. Ohne von der Lüge im Bett mit Sven geheilt zu sein, begibt sie sich in eine neue Abhängigkeit und zieht zu ihrem angebeteten Nic nach München. Leider lebt der nicht allein. Der Roman eilt von einer überraschenden Wendung zur nächsten und amüsiert durch grenzenlos komische Situationen, die die Lachmuskeln reizen. Eine Sommer-Sonne-Strand-Lektüre zum Abdriften aus dem Alltag. --Corinna S. Heyn Quelle:
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