Unaufhaltsam dreht es sich weiter, das Rad der Zeit -- Robert Jordans epochaler Fantasy-Epos geht inzwischen bereits in die dreißigste Runde, und der lang ersehnte Höhepunkt der Ereignisse rückt näher. In altbewährter Manier fasziniert Jordan seine Leser mit detailreichen Schilderungen seiner komplexen und farbenfrohen Fantasywelt. Mat Cauthon hat die Hochlady Tuon, die Tochter der Neun Monde, als Geisel genommen und befindet sich nun auf der Flucht nach Lugard. Unter dem Deckmantel von Valan Lucas Wanderzirkus reisen sie durch die Lande, und Mat wird mit wachsendem Unbehagen klar, dass es sein Schicksal ist, Tuon zu heiraten. Doch seine zukünftige Braut schwebt in tödlicher Gefahr. Perrin Aybara versucht voller Verzweiflung und entgegen aller Hindernisse, seine Frau Faile aus den Händen der abtrünnigen Shaido-Aiel zu befreien. Um sein Ziel zu erreichen, ist ihm jedes Mittel recht; er ist sogar bereit, ein äußerst riskantes und zweifelhaftes Bündnis einzugehen. Elayne Trakand kämpft darum, als rechtmäßige Erbin ihrer Mutter Morgase den Thron zu besteigen. Doch die Hauptstadt Caemlyn wird vom Heer von Arymilla Marne belagert, während Elayne mit aller Macht versucht, einen Bürgerkrieg zu verhindern. Egwene al’Vere, die Anführerin der Rebellen, die die Weiße Burg in Tar Valon belagern, ist dem Feind in die Hände gefallen und sieht einem ungewissen Schicksal entgegen. Und Tarmon Gai’don, die Letzte Schlacht gegen den Dunklen König scheint unmittelbar bevorzustehen. In den vorangegangenen Bänden hat Robert Jordan ein schwer überschaubares Labyrinth aus Nebenfiguren, Schauplätzen und untergeordneten Handlungssträngen geschaffen, das zuweilen den Handlungsfluss seiner Romane gehemmt hat. Erfreulicherweise konzentriert er sich ab Band dreißig seines Epos wieder stärker auf die wichtigen Figuren und den zugrunde liegenden Handlungsbogen. Leider tritt Rand al’Thor im englischen Original (Band 11) erst sehr spät in Erscheinung und wird deshalb aufgrund der nochmaligen Unterteilung der Romane durch den deutschen Verlag erst im nächsten Band eine Rolle spielen. Insgesamt zeichnet sich der Roman jedoch durch eine straffere Handlungsführung aus und hält für Rad der Zeit-Leser so einige Überraschungen bereit. --Gerhard Schildmann Quelle:
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