Die Elfe Niviene ist eine sehr ungewöhnliche Vertreterin ihres Volkes -- sie hat ein fühlendes Herz, das hüpft und jubliert, verzagt, erstarrt, verschmäht. Ihr Herz ist eine Missbildung, entstanden aus einer familiären, fast menschenähnlichen Kindheit. Niviene wächst zusammen mit ihrem Bruder auf der Insel Avalon auf, umsorgt von ihrer Mutter, der Herrin vom See. Und obwohl Elfen eigentlich gar keinen Vater brauchen, kommt regelmäßig der Zauberer Merlin zu Besuch, unterichtet Niviene, spielt ihr auf seiner Harfe vor und erzählt ihr Geschichten aus der fremden Menschenwelt. Eines Tages begegnet Niviene einem jungen Mann, der eine weiße Hirschkuh verfolgt. Er glaubt, in der Elfe die Hirschkuh in verzauberter Gestalt zu sehen, und Niviene widerum ist fasziniert von dem jungen Jäger Arthur. Erst Monate später wird ihr klar, dass sie ein Kind empfangen hat. Doch nach nur fünf Jahren findet ihr Leben als junge Mutter auf Avalon ein jähes Ende -- ihr Sohn verschwindet unter geheimnisvollen Umständen. Zusammen mit Merlin reitet Niviene hinaus in die Menschenwelt, die sie bislang nur aus seinen Geschichten kennt. Natürlich sind die Motive bekannt und der Gang der Handlung nicht überraschend -- wie könnte es auch anders sein, bei einer Nacherzählung des bekannten Mythos? Auch die Idee, eine Frau und Angehörige des Feenvolkes zur zentralen Figur zu machen und die klassischen Heldenfiguren in einem anderen Licht zu zeigen, ist alles andere als neu. Doch die Geschichte ist mit viel Charme geschrieben und lässt den Zauber, der von der keltischen Sagenwelt ausgeht, einmal mehr lebendig werden. Der erste Teil dieser Trilogie ist ein romantisches, bittersüßes Märchen -- und spannend bis zur letzten Seite. --Birgit Will Quelle:
|