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Die unbeantwortbaren Fragen. GesprÀche mit Albert Speer

Die unbeantwortbaren Fragen. GesprÀche mit Albert Speer
Autor: Joachim C. Fest
Verlag: Rowohlt, Reinbek
Gebundene Ausgabe
Auflage: 2
Seiten: 268
ISBN-10: 3-498-02114-1
ISBN-13: 978-3-498-02114-6
ISBN: 3498021141
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Von allen Persönlichkeiten, die im nationalsozialistischen "Dritten Reich" irgendeine nennenswerte Rolle gespielt haben, ist Albert Speer bis heute die vielleicht rĂ€tselhafteste. Im SelbstverstĂ€ndnis "unpolitisch" verband den NS-Chefarchitekten und RĂŒstungsminister mit Hitler eine schwer erklĂ€rliche emotionale Beziehung. Bis heute etwa ist das RĂ€tsel nicht gelöst, welcher Teufel Speer geritten haben mag, als er in der Nacht vom 23. auf den 24. April 1945 Hitler im Bunker seinen "persönlichen Abschiedsbesuch" abstattete und ihm dabei (angeblich?) auch noch offenbarte, die ihm erteilten Zerstörungsbefehle nicht ausgefĂŒhrt zu haben. Wie konnte er darauf vertrauen, dass Hitler ihn nicht, wie zweifellos jeden anderen "VerrĂ€ter", auf der Stelle liquidieren lassen wĂŒrde?

Diese und manch andere Frage haben auch die vor Jahren bereits erschienenen Erinnerungen nicht beantwortet, die Speer mit Hilfe des von seinem Verleger, Wolf Jobst Siedler, als "vernehmenden Lektor" angeheurten Joachim Fest angefertigt hatte. Manche Fragen zur Person Speers sind mit letzter Gewissheit vermutlich tatsĂ€chlich auch unbeantwortbar. Aber "Ungereimtheiten", schreibt Fest an einer Stelle, "waren schließlich Speers Wesen". Diese Ungereimtheiten, dadurch aber auch Fragen, die ĂŒber die Person Speer weit hinaus weisen, macht Fest mit diesem Buch sichtbar, in dem er bislang publizistisch nicht verwertete Aufzeichnungen aus seinem Zettelkasten ausbreitet, die er jeweils unmittelbar nach den zahlreichen "Arbeitssitzungen" mit Siedler und Speer angefertigt hat.

Zu den kaum beantwortbaren Fragen zu dessen Persönlichkeit, die wĂ€hrend der LektĂŒre stĂ€ndig prĂ€sent sind, gehört die, "wie ein Mann mit seinem sozialen und familiĂ€ren Hintergrund sowie mit den moralischen MaßstĂ€ben, nach denen er erzogen war, einer derart bösartigen, sich ihrer Barbarei brĂŒstenden Herrschaft so bedingungslos verfallen konnte". Die nicht selten offen herausgestellte Verachtung fĂŒr andere Mitglieder des Regimes vermehre die Irritation des Beobachters hierĂŒber noch, notiert Fest. Und: Es werfe sich die "Frage aller Fragen" auf: "wie die Vorkehrungen beschaffen sein mĂŒssten, die eine Art Sicherung gegen solchen Verlust aller MaßstĂ€be gewĂ€hrleisten könnten -- und vielleicht noch besorgniserregender, ob es solche Vorkehrungen ĂŒberhaupt gibt". Daran zu zweifeln gibt der lesenswerte Band in der Tat Anlass. -- Andreas Vierecke
Quelle:




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