Die vierjährige Sahra schneidet ihrer blonden Puppe zur Strafe die Haare ab, Paul, 7 Jahre, will seine Mutter zersägen. Markus kennt sich mit 14 Jahren bestens mit Horror- und Gewaltvideos aus und Sabine kassiert seit der Grundschule auf dem Schulhof Bestehungsgelder. Wer nicht zahlt, wird vermöbelt. Immer neue Schreckensmeldungen aus Schulen und auch schon Kindergärten lassen uns an den moralischen Grundsätzen unserer Kinder zweifeln. Aber wer ist schuld, an der scheinbaren Verrohung unserer Kinder? Ist es die Gesellschaft? Werden die Eltern ihrem Erziehungsauftrag nicht mehr gerecht? Können sie das überhaupt noch, in Anbetracht des Konsumwahns und der allzeit mit allen Schauerlichkeiten präsenten Medien? Weder noch, und zum Glück bricht der erfolgreiche Familien- und Kommunikationsberater Dr. Jan-Uwe Rogge endlich eine Lanze für unseren Nachwuchs. Schon in der Antike wird über die Frivolität und Rücksichtslosigkeit der Jugend geklagt -- das Thema ist also nicht neu. Neu und auch ein bisschen provozierend ist allerdings Rogges Theorie, dass Kinder durchaus aggressiv sein dürfen, sogar müssen, weil das ein wichtiger Teil der Entwicklung ist. Dabei geht es natürlich nicht um eine Anleitung zur Gewalt, sondern darum, den Kindern ihr Aggressionspotenzial bewusst zu machen, damit sie lernen, konstruktiv damit umzugehen und destruktive Anteile zu begrenzen. Rogge geht dabei auf verschiedene Bereiche ein, wie beispielsweise Schule, Eltern, Freunde, Medien, Krankheiten oder häusliche Gewalt. Wut tut gut ist ein Buch, das konsternierten, ihren provozierenden Kindern gegenüber oft hilflosen Eltern Mut macht, das Lösungswege aufzeigt und ein Licht am Ende des langen, dunklen Erziehungstunnels aufzeigt. Denn unser Nachwuchs ist tatsächlich besser als sein Ruf! --Sandra-Kathrin Buck Quelle:
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