Einem bekannten Philosophenwort gemäß steigt man ja niemals in denselben Fluss. Und will man den Fitnessgurus glauben, dann badet, schwimmt und paddelt man auch stets durch einen anderen. Nur so ist wohl zu erklären, warum für ein und denselben Zeitvertreib (Badesport) je nach Modewelle immer wieder neue Bezeichnungen erfunden werden. Bei Silke Amthor heißt das Zauberwort feuchtfröhlicher Betätigung Aquafitness. Nicht mehr und nicht weniger versucht die freiberufliche Journalistin von Lifestyle-Magazinen wie Elle und Cosmopolitan in ihrem Buch, als eine flüssig geschriebene Wellness- und Beauty-Philosophie maritimer Bewegung: So werden in anschaulichen Grafiken nicht nur die grundlegenden Techniken richtigen Brust-, Rücken- oder Kraulschwimmens erklärt oder Tipps zur "Aqua-Gym" inklusive "Aquarobic" und "Aquajogging" gegeben, sondern auch kosmetische Fragen rund ums Wasser beantwortet ("Die Pflege mit dem Blubb"). Auch gesundheitliche Aspekte von Dampfbädern, Saunen und feuchten Wickeln werden beschrieben ("Doc Aqua – heilen mit Wasser"). Bei ihren Ausführungen lässt sich Amthor also stark von ganzheitlichen Grundsätzen leiten. Was Wunder also, dass sie in Aquafitness immer wieder zu den Denkern zurückkehrt: Weniger zu Heraklit, dessen "Alles fließt"-Gedanke die Kapitel dennoch warm durchströmt, sondern zu den alten Chinesen, deren kluge Gedanken zur antiken Wellness die Autorin in ihren extrem stromlinienförmigen, immer aber auch überaus praxisnahen Ausführungen zu "Aqua-Nia", "Aqua-Qi-Gong" oder "Watsu" ("Water-Shiatsu") -- bei aller manchmal etwas unfreiwillig komischen Benennung -- nur selten verwässert. Alles in allem nämlich ist Silke Amthor ein erfrischend modernes Buch zum gesunden Umgang mit dem feuchten Nass gelungen. Aquafitness jedenfalls sollte sich jeder beim nächsten Strand- oder Freibadbesuch in die Badetasche packen. Nichts für wasserscheue Intellektuelle, wohl aber die richtige Lektüre für echte Aquafans. --Thomas Köster Quelle:
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