Das Timing für das Erscheinungsdatum des Geldmacher-Krimis ist absolut perfekt. Erst vor wenigen Wochen machte die Schlagzeile die Runde, dass eine stattliche Anzahl gefälschter Euro-Münzen im Umlauf ist. Der Euro wurde bei seiner Einführung als das fälschungssicherste Zahlungsmittel aller Zeiten gefeiert. Weit gefehlt, wie die Realität und vor allem die jahrelangen Recherchen von Klaus W. Bender beweisen. Er war es, der im Jahre 2000 einen Fehldruck von mehr als 300 Millionen Stück 100-Euro-Noten aufdeckte. Das Gewerbe des Notendrucks ist das geheimste der Welt. Und dennoch gab es laufend grobe Pannen. Bender beschreibt die Branche der Geldmacher so spannend wie einen Krimi. So mancher wird durch dieses weltweit erste und einzige Zeugnis die Achtung vor dem unantastbaren, hochnotbaren Zentralbanken verlieren, wenn von den Fehldrucken in der Anfangsphase des Euro die Rede ist. Die Bundesbank hätte den Fall der von einer Münchener Privatdruckerei fehlerhaft gedruckten 100-Euro-Noten sehr gerne geheim gehalten. Doch eine bewusste Indiskretion beförderte die unschöne Wahrheit ans Tageslicht. Nicht nur der Umstand, dass sowohl Staats- als auch Privatbanken Geld produzieren, birgt Probleme. Da der Euro das einheitliche Zahlungsmittel in allen Ländern der jetzigen und künftigen EWU ist und somit auch in allen diesen Staaten auch gedruckt wird, potenziert sich das Sicherheitsrisiko um ein Vielfaches im Vergleich zu einer nationalen Währung. Die digitalen Reprosysteme ermöglichen es zudem ganzen Fälscherbanden, Tausende von Falschgeldnoten herzustellen. Der Löwenanteil des Buches befasst sich mit dem Aufstieg der namhaftesten privaten Gelddruckereien und dem Niedergang der Bundesdruckerei. Der Markt ist eng. Die Staatsdruckerei druckt die meisten Scheine, vergibt aber auch Aufträge an wechselnde Privatdrucker, die untereinander hart miteinander konkurrieren. Allen Geldliebhabern wird dieses Enthüllungsbuch aus der Welt des internationalen Mammon sicher ihr Geld wert sein. -- Corinna S. Heyn Quelle:
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