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Die schwarze Dahlie (Poches Allemand)

Die schwarze Dahlie (Poches Allemand)
Autor: James Ellroy
Verlag: Ullstein Taschenbuch
Taschenbuch
Auflage:
Seiten: 475
ISBN-10: 3-548-25020-3
ISBN-13: 978-3-548-25020-5
ISBN: 3548250203
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Seit der Verfilmung von L.A. Confidential ist James Ellroy so angesagt wie nie. Höchste Zeit also, sich einen Überblick über sein Werk zu verschaffen, bevor Die schwarze Dahlie in die Kinos kommt.

Zu Beginn seiner Karriere als Krimiautor wurde James Ellroy stets mit einer Anmerkung erwähnt, die seinen betonharten Stil unterstreichen sollte. Wie das polizeiliche Führungszeugnis an einem Vorbestraften, heftet an dem Namen Ellroy ein kleiner Auszug seiner Vita: Als der 10-jährige James eines Sonntagabends von einem Wochenende bei seinem Vater mit dem Taxi vor dem Haus seiner Mutter abgesetzt wurde, sich an drei Polizeiautos vorbeischlängelte, nahm ihn ein Cop beiseite und sagte: "Son, your mother's been killed."

Nach einer Laufbahn als Gelegenheitsverbrecher, Säufer und Knacki nahm sich Ellroy 20 Jahre später ein Zimmer in einer Absteige irgendwo in Hollywood und begann mit seinem ersten Roman. Ohne Schnörkel, hart wie der Asphalt, den er kennen gelernt hat, schrieb er Browns Grabgesang. Mehr oder minder in einem Stück. Mit Bleistift. Im Stehen. Nach sechs atemlos verfassten Romanen in ebenso vielen Jahren der erste Klassiker: Die schwarze Dahlie, aufbauend auf einem wirklichen, seiner Grausamkeit wegen, legendären Fall, ist der Auftakt zum L.A. Quartett, Ellroys ganz eigener Version des Kaliforniens der 40er Jahre. Das Los Angeles der Nachkriegsjahre, auf Celluloid in der Schwarzen Serie mythologisiert, in Rezensionen zu Ellroys Quartett immer als "Chandlers Los Angeles" charakterisiert, gilt seit dem Kinoerfolg von L.A. Confidential als "Ellroys L.A.". In dem Noir-Streifen der 90er, ebenso wie in Ellroys Schreibe der 80er, sind die Kulissen des Nachkriegs-Kalifornien vordergründig gar nicht so anders als bei Chandler -- nur gibt es bei Ellroy mehr Rassismus, weniger Adjektive und weniger hehre, aus dem Holz eines Philip Marlowe geschnitzte Ritter mit Moral -- entsprechend verwahrloster ist die Sprache der Protagonisten, die auch schon mal mitten in einem Roman abgeknallt werden. Statt Rittern und eindeutiger Moral tauchen bei dem selbst ernannten "Demon Dog of American Literature" Charaktere auf, die so widersprüchlich sind wie die Wirklichkeit: Howard Hughes, Cops jenseits von Gut und Böse -- und, als verstümmelte Leiche an der Ecke 39th und Norton, die schwarze Dahlie.

Schon 1987, als Ellroy Die Schwarze Dahlie vorlegte, seiner Mutter gewidmet, wurde sein vierter Roman, Blut auf dem Mond, von James B. Harris unter dem Titel Cop verfilmt. Der dritte Eckpfeiler des L.A. Quartetts, Stadt der Teufel, inzwischen geläufig als L.A. Confidential hat in seiner Filmversion für mehr Wirbel gesorgt. Während Knacki-Autor Edward Bunker an einer verfilmbaren Fassung von Hügel der Selbstmörder schnitzt, wetzt und feilt, haben sich die Studios Hollywoods bereits die Rechte an den anderen Assen des L.A. Quartetts gesichert: Das Coda, White Jazz, soll von Nick Nolte produziert, das Drehbuch von Ellroy geschrieben werden; die Rechte an Blutschatten hat sich United Artists gesichert, und Die schwarze Dahlie soll für April Connexion Films von David Fincher (Se7en) aufgearbeitet werden.

Abseits der Fiktion erschienen Mitte der 90er Ein amerikanischer Thriller, der Auftakt zu einem als Trilogie geplanten historischen Krimis, sowie Die Rothaarige, in dem sich der Mann, der vor keinem Marketingtrick zurückschreckt, auf die Jagd nach dem nach wie vor nicht identifizierten Mörder seiner Mutter macht.

Nach dem Kinoerfolg neulich wurde auch die Lloyd-Hopkins-Trilogie (mit Blut auf dem Mond, In der Tiefe der Nacht und Hügel der Selbstmörder) in einem Band aufgelegt, als L.A. Noir. --Matthias Penzel
Quelle:




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