Wenn man von der Dichte herausragender Kriminalschriftsteller auf die Verbrechensstatistik einer Region oder eines Landes rückschließen darf, dann ist Skandinavien ein wahrhaft mörderisches Pflaster. Das gilt im Besonderen nicht nur für Schweden, sondern auch für Dänemark. Denn hier lebt und arbeitet unter anderem die 1946 geborene Journalistin und Bestsellerautorin Gretelise Holm, die mit Mercedes-Benz Syndromet und Ein anständiger Mord zwei kleine Meistwerke des Genres vorgelegt hat. Die Robinson-Morde sind auch wieder so ein kleines, leises Meisterwerk. Und wieder steht die Journalistin Karin Sommer -- Alter Ego der Autorin -- im Zentrum. Eigentlich wollte sich Sommer in die beschauliche Idylle auf der kleinen dänischen Insel Skejø zurückziehen, um bei ihrer Tante Agnes ein Buch zu schreiben. Was sie dann aber erlebt, ist spannender als ein Roman. Und hat mit rätselhaften Morden im Altersheim, einem auf Vampirjagd befindlichen Inselvorsteher, einer geheimnisvollen Pfarrerin und einer kriminell verschworenen Gemeinschaft zu tun. Sommers Buch ist also beste Sommerkost. Und noch einen Vorteil hat Die Robinson-Morde: Der Krimi ist kein unhandlicher, schwerer Schmöker, mit dem man selbst wieder einen Mord begehen könnte, sondern ein immerhin mit 430 Seiten ausgestatteter Roman im ferientauglichen Leichtformat. Den kann man problemlos in die Sommertasche packen und mit zum Strand nehmen, vielleicht ja auch auf einer Insel in Dänemark. Denn für die unbeschwerte, spannende, leicht verdauliche Lektüre ist er besonders gut geeignet. --Isa Gerck Quelle:
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