Willy Brandt, Herbert Wehner und Helmut Schmidt -- drei Namen, die für die sozialdemokratische Ära der Bundesrepublik Deutschland stehen und denen der Deutsche Bundestag manche Glanzstunde verdankt. Jeder von ihnen hat der deutschen Zeitgeschichte auf seine ganz eigene Weise seinen Stempel eingeprägt. Einer der historischen Momente, deren wahre Hintergründe man vielleicht nie vollständig enträtseln wird, ist der Rücktritt Willy Brandts als Bundeskanzler. War wirklich der Kanzleramtsspion Günter Guillaume der Grund für die Demission? Oder waren es in Wahrheit andere Motive, die Brandt bewegten? Geheimdienstintrigen etwa? Steckte am Ende Wehner dahinter, der Schmidt für die bessere Besetzung im Kanzleramt hielt? Nicht weniger interessant als diese Fragen, für deren Klärung die Chancen nach Auffassung Martin Rupps' ohnehin nicht besonders gut stehen, ist diejenige danach, wie Brandt, Wehner und Schmidt miteinander die Bundesrepublik regiert haben, wie und welche Weichen sie für die weitere Geschichte stellten. Und diesen Fragen vor allem widmet sich der mit einer Arbeit über Helmut Schmidt promovierte Politikwissenschaftler in Troika wider Willen. Ein Buch, mit dem er nach seiner Schmidt-Biografie ein weiteres lesenswertes Stück zur Geschichte der deutschen Sozialdemokratie vorgelegt hat. Obwohl das Bild von der Troika, zumal einer "wider Willen", ein wenig schief sein mag, wie Egon Bahr überzeugend dargelegt hat, von dem man sich im Übrigen fragt, weshalb sich sein Name nicht in der Liste der Zeitzeugen findet, die Rupps bei den Recherchen zu seinem Buch befragt hat. --Hasso Greb Quelle:
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