Auch wenn man es einem Wirtschaftsführer wie Michael Rogowski nicht zutrauen mag: Der Mann hat nach all den Jahren, die er in unterschiedlichen Funktionen in den profanen Niederungen unserer dahinsiechenden Wirtschaft zugebracht hat, immer noch Träume. Und er schämt sich ihrer nicht. Im Gegenteil: Gleich auf der ersten Seite seines neuen Buchs rückt er damit heraus: "Ich habe einen Traum, wie es in Deutschland in zehn Jahren aussehen könnte. Im Jahr 2014 wächst unsere Volkswirtschaft seit Jahren zwischen drei und vier Prozent, nur gelegentlich unterbrochen von konjunkturellen Störungen. Die Wertschöpfung von Gütern und Diensten in Deutschland ist in den letzten Jahren wieder deutlich angestiegen. Ein innovationsfreundliches Klima trug maßgeblich dazu bei. Die Arbeitslosigkeit derjenigen, die arbeiten wollen, haben wir weitgehend überwunden. Die Menschen arbeiten länger als vor zehn Jahren, sowohl wöchentlich als auch im Alter. Sie sind viel flexibler, aber auch autonomer." Dieser hoffnungsfrohe Glaube, wir könnten, wenn wir wollten, alles zum Guten wenden, bildet den Grundton des gesamten Buches. In zwanzig Kapiteln zeigt uns der Autor, welche Zukunft er nicht nur für wünschenswert, sondern auch für möglich hält. Er schildert uns seine Vorstellung von einer sozialen Marktwirtschaft, die nur in Freiheit gedeihen kann, erörtert die Funktion gesellschaftlicher Eliten, die Verantwortung der Medien, die Voraussetzung des Regierens ("Regieren heißt führen"), diskutiert die Möglichkeiten einer Reform des deutschen Föderalismus, fordert ein weiteres Mal eine grundlegende Reform unseres Steuersystems (wie wir alle) und die Deregulierung des Arbeitsmarktes (wie so mancher). Auch wenn der Autor (ganz wie Hans-Olaf Henkel, Rogowskis Vorgänger im Amt als Vorsitzender des BDI, in Die Kraft des Neubeginns ) ein bisschen arg angestrengt gegen seine Lieblingsfeinde, die Grünen, wettert und trotzdem man auch die angestimmten Globalisierungsgesänge ("Globalisierung als Chance begreifen") schon oft genug gehört hat: Wer diese Art von Lektüre schätzt, wird an dem Buch seine Freude haben und vielleicht sogar selbst wieder ein bisschen Hoffnung schöpfen. -- Hasso Greb Quelle:
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