Nach Die heimlichen Spielregeln der Karriere und Knacken Sie die Karrierenuss nun also der dritte Streich von Jürgen Lürssen. Konkret heißt das: Nach Tipps für den Machtpoker im Unternehmen (Stichwort Spielregeln und "Büropolitik") und einem Crashkurs in Sachen Soft Skills (von Zeitmanagement bis Projektorganisation) jetzt der Regelkatalog für die individuelle Karriereplanung. Der Ex-Manager und heutige Marketing-Professor Lürssen schwimmt damit gegen den aktuellen Work Life Balance- und "Karriere ist nicht alles"-Strom an und liefert in bewährter Weise handfestes Know-how für alle, die es beruflich wissen wollen. Glaubt man Lürssen, sind exakt 17 Regeln zu befolgen, wenn man irgendwann auf dem Chefsessel sitzen will. Und damit ist Regel Nummer eins schon genannt, denn an Führungsverantwortung führt beim Aufstieg kein Weg vorbei: Spezialisten geraten früher oder später in eine Sackgasse. Lürssen beginnt mit den "mentalen Grundlagen" für beruflichen Erfolg: Verantwortung für das eigene Handeln übernehmen (also weder auf Glück setzen noch die Schuld für Misserfolge notorisch bei anderen suchen) und die Bereitschaft, den Preis für eine Karriere zu zahlen, in Form von wenig Freizeit, Mobilität und Abstrichen im Privatleben. Die Regeln Nummer drei bis neun liefern Strategien für die Karriereplanung vom Augenmerk auf den stringenten Lebenslauf bis zur richtigen Bewerbungstaktik. Wie man Erfolge beim aktuellen Arbeitgeber einfährt, beschreiben die Kapitel zehn bis 15. Lürssen rät zu unbedingter Dienstleistungsmentalität dem eigenen Chef gegenüber, zu Networking und politischem Gespür. Den Abschluss bilden die Sonderthemen Gehaltserhöhung und kluges Taktieren bei einer Fusion. Viel Stoff also und sicher eine Fülle von Anregungen. Zu kurz kommen leider die Beispiele, gegeizt hat der Verlag auch bei der Schriftgröße. Empfehlenswert ist der Band für alle Karriereentschlossenen, die klare Ratschläge suchen. Und für die erste Sinnkrise gibt es dann im selben Verlag etwas anderes, etwa Hajo Neus Weniger arbeiten, mehr leben. --Dr. Petra Begemann Quelle:
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