Wie die vom Deutschen Fußballverband selbst in Auftrag gegebene Studie von Nils Havemann belegt, hat sich der DFB während der Zeit des Dritten Reichs allzu willfährig in die Gefolgschaft der nationalsozialistischen Machthaber begeben und war dem NS-Staat zu Diensten. Sport hat, insbesondere in totalitären Systemen, immer auch eine politische Dimension. Diktaturen wissen immer wieder, ihn geschickt für ihre Zwecke einzusetzen. Sie verfügen zudem "über weitaus mehr Mittel zu seiner Förderung als demokratisch legitimierte Regierungen, die für ihre Ausgaben öffentlich Rechenschaft ablegen müssen". Die ihnen entgegengebrachten Aufmerksamkeiten und Privilegien machen Funktionäre wie Aktive leicht verführbar, wie der Autor am Beispiel des DFB an zahlreichen Beispielen zeigt. Der Verband nahm trotz seiner in vielem zum NS-Staat gegensätzlichen Interessen die Gefälligkeiten gerne entgegen und ließ sich unter dem Strich bereitwillig für die Ziele und Botschaften des Regimes einspannen. "Widerspruch", so ein Fazit der Untersuchung, oder gar "Formen der Insubordination (waren) bei den DFB-Funktionären allenfalls dann zu verzeichnen, wenn Unrecht, Leid und Verbrechen so massiv in den persönlichen Lebensbereich eindrangen, dass man die Augen kaum noch davor verschließen konnte." Havemann hat mit Fußball unterm Hakenkreuz, obwohl es sich um eine Auftragsarbeit handelt, eine solide gefertigte und in der Sache "rücksichtslose" Studie vorgelegt. Doch gerade deshalb hat er dem DFB einen wirklichen Gefallen getan. Der weiß das hoffentlich zu schätzen. -- Hasso Greb Quelle:
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