Auch wenn europĂ€isch-amerikanische Zwistigkeiten sie in letzter Zeit davon abgelenkt haben mögen: Am meisten hadern die EuropĂ€er immer noch mit sich selbst. Dabei hĂ€tten sie allen Grund stolz auf sich zu sein, denn ihrem Gesellschafts- und Regierungsmodell gehört die Zukunft. Das jedenfalls meint Jeremy Rifkin. Mit der politischen Integration des Kontinents, auf dem die blutigsten Schlachten der Geschichte geschlagen wurden, werde hier Schritt fĂŒr Schritt ein beispielloses politisches Gemeinwesen geschaffen, dessen Architektur und dessen Grundprinzipien nach Ansicht des amerikanischen Autors zum globalen Vorbild taugen. In der ihm eigenen Eindringlichkeit legt Rifkin ĂŒberzeugend dar, weshalb seiner Ansicht nach Europa die Zukunft gehört -- trotz mancher Probleme, wie etwa der Ăberalterung, die er fĂŒr lösbar hĂ€lt. Als einen wichtigen Standortvorteil im Zeitalter der Globalisierung diagnostiziert er insbesondere die Erfahrungen, die man hier im Zuge der multinationalen Integration sowie mit einer "Regierung ohne Mitte" gemacht hat. In einer von mannigfachen gegenseitigen AbhĂ€ngigkeiten geprĂ€gten Welt könnten Nationalstaaten allein nicht lĂ€nger bestehen, lautet eine der zentralen Ausgangsdiagnosen. Und "die EuropĂ€ische Union ist das am weitesten fortgeschrittene Beispiel fĂŒr neue, transnationale Regierungsmodelle". WĂ€hrend der "Amerikanischen Traum" von einer Ăberbetonung der individuellen Autonomie gekennzeichnet sei, prĂ€ge den "EuropĂ€ischen Traum" auĂer der Wille zur Integration das Bewusstsein kollektiver (und globaler) Verantwortlichkeit. Und eben dies seien die Attribute, die fĂŒr eine zukunftsfĂ€hige (Welt-)Gesellschaft unabdingbar seien. Eine aufbauende und mutmachende LektĂŒre! -- Andreas Vierecke Quelle:
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