Kurzbeschreibung
Die chronologische Reihenfolge der Erzählungen ermöglicht einen guten Über blick über die verschiedenen Stadien der künstlerischen Entwicklung Luise Rinsers. Von der poetischen Traumwelt der Kindheitsgeschichte "Die Lilie" über die drei realistisch hart und desillusionierend geschilderten Frauenschicksale "Anna", "Elisabeth" und "Daniela" führt der Weg bis zur klaren Objektivität der schon klassisch gewordenen Erzählung "Jan Lobel aus Warschau" und zum Dialog zwischen Bäuerin und Engel in "Ein Bündel weißer Narzissen", dessen Thematik auf einer reifen und bewußten Ebene an den Glauben der Kindheit anknüpft. Dazwischen liegen die aus der Erschütterung der ersten Nachkriegsjahre heraus entstandenen Erzählungen "Die kleine Frau Marbel", "Ein alter Mann stirbt" und "Eine dunkle Geschichte".
Luise Rinser sieht Menschen und Dinge mit einer Nüchternheit, die zuweilen fast grausam wirkt. Und doch gibt ihr eben diese Nüchternheit, verbunden mit ihrem ausgeprägten Sinn für soziale Gegebenheiten, jenen inneren Abstand, der die Grundvoraussetzung für eine künstlerische Gestaltung der Wirklichkeit ist.
Ãœber den Autor
Luise Rinser, 1911 in Pitzling/Oberbayern geboren, studierte in München Pädagogik und Psychologie. Nach dem Examen arbeitete sie als Aushilfslehrerin an verschiedenen oberbayerischen Schulen. Sie verweigerte den obligaten Eintritt in die NS-Partei und kam 1939 der Entlassung aus dem Schuldienst durch eigene Kündigung zuvor. 1940 erschien ihr erster Roman »Die gläsernen Ringe«, der nach der zweiten Auflage verboten wurde. 1944 wurde sie wegen sogenannter »Wehrkraftzersetzung« denunziert und verhaftet, ihre Hinrichtung wurde nur durch das Kriegsende verhindert.. 1945 bis 1958 arbeitete sie als Journalistin und veröffentlichte mehrere Romane. Sie wurde unter anderem mit der Roswitha-Gedenkmedaille der Stadt Gandersheim und dem Heinrich-Mann-Preis der Akademie der Künste der DDR ausgezeichnet. Sie lebte lange in Rocca... Quelle:
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