"Der Berg Mosis südlich des Golfes von Alexandrette, der Musa Dagh, wurdeim Sommer 1915, als die grausame Verfolgung der Armenier durch die Jungtürkenauch die Dorfgemeinden an der syrischen Küste erreichte, für eine Gruppevon etwa 5000 zum Widerstand entschlossenen Männern und Frauen zur natürlichenAbwehrfestung. Zu Beginn des Jahres 1930 reiste Franz Werfel mit seinerFrau in diesem Gebiet und war durch die Begegnung mit Waisenkindern ausdieser Zeit derart erschüttert, daß er sofort versuchte, überlebende Erwachseneausfindig zu machen, sie über die Ereignisse und Kämpfe zu befragen undbegann, sich Notizen darüber sowie über die Landschaft zu machen SeinEntschluß, den heroischen Widerstand der Armenier gegen die Übermacht derTürken, das Verbrechen dieses Genozids in Form eines großen Romans insdauernde Bewußtsein der Europäer zu bringen, war spontan gefaßt. Bis zumBeginn der ersten Niederschrift im Juli 1932 - in Deutschland war zu diesemZeitpunkt die NSDAP gerade als weitaus stärkste Partei aus der Wahl zumsechsten Reichstag hervorgegangen - unternahm Werfel intensive historischeForschungen, um seinem fiktiven Erzählen einen bis in Einzelheiten authentischenHintergrund geben zu können. Ende Mai 1933 beendete er diese erste Niederschrift,bei deren Durchsicht er, sich selbst vor allzu großer Schwarzweißmalereiund damit Parteinahme warnend, an den Rand schrieb ""Nicht gegen Türkenpolemisieren.""" Quelle:
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