"Noch immer ist es für eine Frau wahrscheinlicher, vom Blitz erschlagen zu werden, als in den Vorstand eines deutschen Großkonzerns aufzurücken." Die Statistik belegt die traurige Wahrheit dieses Spruches: Etwa 46 Prozent der Beschäftigten sind Frauen, im mittleren Management sind es noch knapp 10 Prozent, in der Geschäftsführung ganze 3 Prozent (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 24.02.02). Darüber kann frau jammern und klagen und auf die böse Männerwelt schimpfen -- oder sie kann ihre Schlüsse daraus ziehen und strategisch dazulernen. Das Autorenteam plädiert für den zweiten Weg und liefert die Wegbeschreibung gleich mit dazu. Wer die (männlichen) Spielregeln nicht kennt, wird das Karrierespiel verlieren. Und wer sie kennt, muss sie noch lange nicht unreflektiert übernehmen, so lautet das Kredo von Cornelia Topf und Rolf Gawrich, erfahrene Trainer und Coaches. Beispiel "Ideenklau": Viele Männer finden nichts dabei, Ideen anderer zum eigenen Vorteil zu nutzen; viele Frauen plaudern gute Ideen allzu vertrauensselig aus, um sich hinterher bitter beim Ideendieb zu beklagen. Die Alternative heißt nicht: "selber auch klauen", sondern die eigenen Geistesblitze strategisch klüger zu platzieren oder die Weitergabe an eine Gegenleistung zu koppeln. Denn allzu oft sabotiert frau sich selbst: Sie möchte gemocht werden -- und trägt notwendige Konflikte nicht aus; sie lehnt Tricksereien ab -- und fällt dennoch auf die Spielchen der Kollegen herein; sie scheut präzise Anweisungen -- und wundert sich, wenn es mit der Delegation nicht klappt. Das Führungsbuch für freche Frauen nimmt sich zentrale Karrierebereiche vor -- Umgang mit Informationen, Delegation, Führungsstil, selbstbewusstes Auftreten und Eigen-PR, Kritik üben und ertragen; beispielreich, praxisnah und erfrischend direkt. Manch einem (manch einer?) mag die Zuspitzung "typisch Mann" -- "typisch Frau" schwarz-weiß gemalt erscheinen, sie öffnet auf jeden Fall die Augen für heikle Situationen und Verhaltensweisen. Ein flott geschriebenes Buch, das Berufseinsteigerinnen vor einigen Karrierefallen bewahren kann und berufserfahreneren Frauen beim Durchbrechen der "gläsernen Decke" helfen wird. --Dr. Petra Begemann Quelle:
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