Vor allem in Streitgesprächen gilt es, das Gegenüber nicht noch mehr durch ungeschickte Antworten zu reizen. Jeder kennt das: der eine beleidigt mit unflätigen Worten, der andere brüllt zurück. Das Ganze schaukelt sich hoch, der Blutdruck steigt und vor Zorn und Uneinsichtigkeit wird kein Kompromiß erzielt. Fey rät davon ab, dem Angreifer zu widersprechen. Klüger sei es, mit folgenden Worten zu kontern: "Mag sein, daß ich diesen Eindruck bei Ihnen hervorrief...", "Das ist zwar richtig, aber...", "Ich gebe Ihnen vollkommen recht, aber...". Damit nimmt der Reagierende die Schärfe aus der Diskussion und kann dennoch geschickt widersprechen.

Eine andere Taktik zielt darauf ab, in einem aggressiven Gespräch Zeit für eine Antwort zu gewinnen. Durch ruhiges Zuhören und durch die Wiederholung des Gesagten wird Zeit gewonnen und gleichzeitig dem anderen das Gefühl, wichtig zu sein, gegeben. Im Berufsleben werden Mitarbeiter häufig durch verbale Sticheleien gemobbt. Die Autorin hat für einige dieser Szenen schlagfertige Reaktionen zusammengestellt. Ein Beispiel: "Müssen Sie immer alles so kompliziert darstellen?" -- "Nein, wo haben Sie denn Verständnisschwierigkeiten?". Der Angriff läuft ins Leere, weil man sich nicht angegriffen fühlt.

Das Credo der Autorin lautet fast durchgehend, in allen Situationen lieber nicht oder wenig zu reagieren. Nur bei aktivem Mobbing, wenn Einzelne ignoriert werden oder Opfer einer Gerüchteküche werden, heißt es, sich zu wehren. Bei einem Gerücht empfiehlt es sich, öffentlich zu verkünden, daß es nicht stimmt, oder aber einen Aushang an das Schwarze Brett zu heften. Wer das nicht tut, wird die Verleumdung nicht aus der Welt schaffen. Ein interessantes Buch mit psychologischem Touch und vielen schlagfertigen Antworten zum Übernehmen. --Corinna S. Heyn
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