Der Titel klingt vielversprechend. Stellensuchende sollen ihre Chancen durch eine Stellenanzeige erhöhen. Die Psychologen Jürgen Hesse und Hans Christian Schrader widmen sich allerdings den Inseraten nur wenig. Nach einem Selbstcheck per Fragebogen, der die eigenen Stärken und Schwächen herauskristallisieren soll, beginnen die Tips für eine erfolgreiche Stellenanzeige. Doch sind die Beispiele dünn gesät. Wer eine Fülle von Mustern erwartet, wird enttäuscht. Die wenigen Inserate sind aus Tageszeitungen übernommen und leicht verändert worden. Zwar werden die guten wie die schlechten Texte kommentiert, doch ist der Nutzen relativ gering. Noch nicht einmal einzelne Sparten für einzelne Berufszweige sind aufgeführt, sondern querbeet Anzeigen vom Industriekaufmann über die Architektin bis hin zum selbständigen Kfz-Meister zusammengewürfelt. Zwischen den Zeitungs- und den Online-Inseraten gibt es in dem Buch die üblichen Hinweise auf das richtige Bewerbungsanschreiben, die Gestaltung des Lebenslaufs, auf die Fotos und Anlagen. Bevor die Autoren auf die im Untertitel versprochenen Online-Inserate zu sprechen kommen, erläutern sie die Recherche nach Unternehmen im Internet. Gleichzeitig schreiben sie, daß laut einer Umfrage einer EBP-Studie nur 28 Prozent der befragten Firmen eine Online-Bewerbung wünschen. In gewissen Branchen wie der IT ist eine E-Mail sicher eher up-to-date als eine Mappe per Schneckenpost. Etwas irritierend wirken die Informationen zur Stellensuche per Online-Jobbörsen, da sich der Leser auf eigene Inserate und Hinweise hierzu eingestellt hat. Einzig der Vermerk auf Web-Adressen wie Karriere Direkt, wo eigene Gesuche kostenlos geschaltet werden können, ist sinnvoll und tröstet über so manchen Mangel hinweg. Die Liste mit den Web-Adressen der Stellenmärkte hätte länger ausfallen können. Ein mittelmäßiges Buch. --Corinna S. Heyn Quelle:
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