Wenn da überhaupt noch eine Steigerung möglich ist, gefällt mir Dr. Ankowitschs kleines Konversations-Lexikon tatsächlich noch etwas besser als das natürlich großartige Sammelsurium von Ben Schott. Habe ich in ersterem doch neben Dingen, die nett und nutzlos sind (etwa Härtegrade von Mineralien oder die Ergebnisse der Superbowlspiele seit 1967), auch Antworten auf Fragen gefunden, die ich schon immer gern gewusst hätte. Zum Beispiel das geheime System, das hinter den Ikea-Möbelnamen steckt (Norwegische Ortsnamen für Betten, Finnische Ortsnamen für Esstische, Skandinavische Seen und Flüsse für Badezimmerartikel). Da es jetzt also Dr. Ankowitschs kleines Konversations-Lexikon endlich auch als Hörbuch gibt, kann man Schott und Ankowitsch noch einmal vergleichen. Soviel vorweg: Michael Quast macht seine Sache hervorragend. Und die Bezeichnung „Inszenierte Lesung“ prangt zu recht auf dem Cover. Er zieht alle Register der Schauspielkunst und verlangt seiner Stimme alle Schattierungen und Lagen ab. Und doch zieht er gegenüber der famosen Mannschaft des Hörbuchs von Schotts Sammelsurium nach hartem Kampf doch den kürzeren. Stephan Benson, Stefan Kurt und Kai Maertens performen dermaßen genial und in aberwitzigem Wechselspiel, dass man sofort die Replay-Taste drücken möchte. Entgehen lassen jedenfalls sollte man sich weder das eine noch das andere Hörbuch. Und weil sie so gut sind, empfindet man sie naturgemäß als viel zu kurz. In Dr. Ankowitschs Fall haben es von den circa 270 Beiträgen aus dem Buch leider nur 46 auf die CD geschafft. Aber jeden einzelnen kann man genießen wie ein kostbares Praliné. --Christian Stahl Spieldauer: ca. 59 Minuten, 1 CD, gekürzte Fassung Quelle:
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