Die Analysemöglichkeiten, die der neue SQL Server 7 bietet, sind umfangreich. Microsoft versucht, OLAP (On-Line Analytical Processing) mit seiner eigenen Abfragesprache MDX neben Standard-SQL zu etablieren, und sich damit bewußt vom Konzept (und den Beschränkungen) relationaler Datenbanken zu entfernen. Helmut Reinke und Helmut Schuster zeigen jetzt in OLAP verstehen, was durch multidimensionale Datenanalysen so alles möglich wird im Data Warehouse. Die Ist-Analyse im ersten Kapitel verrät noch recht wenig über die Vorteile von OLAP; der Bezug zu Euro und Y2K-Problem ist doch recht vage. Dann gehen Schuster und Reinke jedoch mitten ins Thema und stellen Motivation und theoretisches Konzept eines Data Warehouse dar. Auch Begriffe wie Data Mart und Data Mining werden sauber definiert, was Diskussion und Präsentation erheblich erleichtert. OLAP als Endanwender-Tool nimmt natürlich den größten Raum des Buches ein. Das Cube-Konzept, mittels dessen sich multidimensionale Datenstrukturen erstellen lassen, wird ausführlich und verständlich erläutert. Microsoft setzt ja beim SQL Server 7 besonders auf die Verknüpfung zwischen Front- und Backoffice. Der Aufbereitung der gewonnenen Daten in Pivot-Tabellen räumen die Autoren deshalb auch ein eigenes Kapitel ein. Eher entwicklerorientiert sind die Kapitel über Webpublishing von OLAP-Daten in Intranet und Internet, Sicherheit beim SQL Server und die Data Transformation Services (DTS), die OLAPs Ex- und Importfähigkeiten für heterogene Unternehmensdaten stellen. Durchdacht ist der Teil, der auf OLAP-Controlling-Werkzeuge eingeht. Hier wird ein schöner Rundumschlag über existierende Tools von gestern und heute geleistet. Besonders hilfreich ist die Tabelle mit Internet-Adressen zu OLAP-orientierten Controlling-Tools. So kann man sich Informationen zu den Programmen zusammensuchen, die man selbst benutzt. Das Buch, das mit einer 120 Tage gültigen Testversion des SQL Server 7 kommt, setzt natürlich voll auf die Microsoft-Technologie. Allerdings werden Vor- und Nachteile der Entfernung vom relationalen Konzept abgewogen -- daß die Waage zu Microsofts Gunsten ausschlägt, darf wohl nicht wundern. Wer seine Unternehmensdaten transparenter machen will, der bekommt mit OLAP konsistene Lösungen. OLAP verstehen hilft bei der Implementierung. --Marcus Polke Quelle:
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