Auf der Insel Wolkenriff lebt ein friedliches Fischervolk im Einklang mit der Natur und der Magie des Nebels, der immer wieder neue Inseln erschafft. Eines Tages kommt die Scheme in Form einer Möwe aus dem Nebel, ein magisches Wesen, das einen Menschen als Muster braucht, um humanoide Gestalt annehmen zu können. Die junge Quell ist nicht begeistert, als die Scheme sie aussucht. Denn sie weiß, dass die Gefahr besteht, dass das magische Wesen seinen Zwilling töten wird. Die Scheme bringt eine Warnung aus dem Nebel. Ein Krieg droht. Aber als Quell, ein paar Freunde und die Scheme zur Insel Delta aufbrechen, um die Eiländer zu warnen, ist es schon zu spät. Die Waldländer sind bereits siegreiche Eroberer. Plötzlich sind Quell und die anderen in einen verzweifelten Krieg verwickelt, und was als Abenteuer begann, ist auf einmal bitterer Ernst. Der Argument Verlag widmet sich mit seinen Social Fantasies Science Fiction und Fantasy, die in Inhalt und Stil etwas andere Wege einschlagen. Von Sean Stewart, unter anderem Gewinner des World Fantasy Awards 2001, erschienen hier die Romane Der schwarze Dolch und Die Nachtwache. Stewart erzählt die Abenteuer von Quell und Jo, der Scheme, mit einer ausgesprochen bildhaften Sprache, die für eine oftmals sehr eigentümliche und zumindest am Anfang gelegentlich etwas gewöhnungsbedürftige Erzählweise sorgt. Doch die hier erschaffene mystische Welt weiß zu faszinieren; trotz der handfesten Abenteuer, mit denen die Charaktere konfrontiert werden, steht hier eigentlich die Atmosphäre im Vordergrund und macht diesen Roman zu einer lohnenden und spannenden Lektüre. Zwar dürften Fans von epischer Action-Fantasy im Zweifelsfall nicht unbedingt auf ihre Kosten kommen, aber Freunde von Erzählungen wie Ursula K. LeGuins Erdsee sind hier genau richtig. --Andreas Decker Quelle:
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