Als die umherziehende Anhalterin Laurie kurz vor Ausbruch eines Unwetters in dem kleinen Dörfchen Gallows ankommt und von einem jungen Mann eingeladen wird, die unwirtliche Nacht in dessen altem Landhaus auf einem Hügel über der Stadt zu verbringen, ahnt sie nichts Böses. Im Gegenteil, Daniel ist ihr von Anfang an sympathisch, und bald wird aus Zuneigung Liebe. Entgegen ihrer anfänglichen Absicht bleibt Laurie dauerhaft Gast in dem labyrinthischen Gebäude, das außer von Daniel noch von dessen geheimnisvollem Bruder Samuel bewohnt wird. Was Laurie nicht weiß: beide Brüder sind Söhne einer uralten, in den Wäldern um Gallows beheimateten mystischen Wesenheit, und der zweitgeborene Samuel nutzt seine daraus resultierenden übernatürlichen Kräfte, die Toten von den Friedhöfen um Gallows auferstehen zu lassen und das schreckliche Erbe seines Vaters anzutreten. Als nach und nach immer mehr Bewohner des Dorfes verschwinden, um später merkwürdig verändert wiederzukehren, erkennt Laurie schließlich, dass die Machtübernahme der Toten unmittelbar bevorsteht... Der gebürtige New Yorker Tom Piccirilli, mittlerweile Autor von zehn weiteren phantastischen Buchtiteln, legt mit seinem 1990 verfassten Debütroman Söhne des Bösen einen klassisch angehauchten, gleichzeitig aber auch experimentellen Horrorthriller vor, der ihn außer in seiner Heimat besonders im europäischen Ausland bekannt gemacht hat, wo das Buch teilweise Bestsellerstatus erreichte. Der eher konventionellen Ausgangsbasis um eine vom Bösen bedrohte amerikanische Kleinstadt verleiht Piccirilli durch den Einsatz innovativer Schnittechniken und Rückblenden eine ungeahnte, manchmal etwas verwirrende aber atmosphärisch stets überzeugende Dimension, die stellenweise sogar Raum lässt für philosophisch angehauchtes Gedankengut. --Peter König Quelle:
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