Der Essay von Willy Huhn gehört zu den Klassikern einer nicht parteikommunistischen Kritik der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung. Huhn stellt ideologiekritisch dar, wie es zur Staatsfixierung und am Ende zur Verstaatlichung der SPD kam. Er untersucht die Staatsphilosophie Lassalles, des Begründers der Sozialdemokratie, stellt dar, inwieweit Kautsky die Marxsche Staatskritik im Streit um die Verstaatlichung der Schlüsselindustrien mißverstand, und greift die These holländischer Rätekommunisten auf, die die Sozialdemokratie als prinzipiell obrigkeitshörige und staatssozialistische Partei begriffen. Damit bewegt sich Huhn an den Wurzeln der heutigen Sozialdemokratie der "Volks-Partei" des Godesberger Programms und zeigt auf, daß sich alle über die Möglichkeiten der SPD, Real- und Reformpolitik treiben zu können, gründlich irren.
Mit einem Vorwort von Clemens Nachtmann und einem biographischen Exkurs von Christian Riechers
Aus dem Inhalt:
CLEMENS NACHTMANN
Die deutsche Sozialdemokratie als Partei des "Nationalsozialismus". Willy Huhns Überlegungen zum totalen Staat
WILLY HUHN
Etatismus - "Kriegssozialismus" - "Nationalsozialismus" in der Literatur der deutschen Sozialdemokratie
- Die Lassalle-Legende
- Der Streit um den Staatssozialismus
- Vom Sozialistengesetz zum Kriegssozialismus
- Die Ideen von 1914 und die Folgen
WILLY HUHN
Bilanz nach zehn Jahren (1929-1939)
A. Die Periode der geistigen Rezeptivität
B. Die Periode der theoretischen Produktivität
1. Historische Kritik der Sozialdemokratie
2. Hist. Kritik des Staatssozialismus
3. Hist. Kritik der Kriegswirtschaft
4. Hist. Kritik des Bolschewismus
5. Kritik des Faschismus
6. Die historische Notwendigkeit des Nationalsozialismus
7. Die Kriegswirtschaft als ökonomisches Problem
8. Historische Kritik des Naturalismus
WILLY HUHN
Karl Marx gegen den Stalinismus
Was Marx und Engels unter "Kommunismus" verstanden
JOACHIM BRUHN
Nachbemerkung zum Rätekommunismus Quelle:
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