Sidney Perkowitz macht aus seiner Faszination für die einzigartigen physikalischen Eigenschaften des Lichts keinen Hehl und führt uns vom Urknall, wo noch keine Materie existierte, dafür aber schon jede Menge extrem energiegeladener Photonen (die Quantenteilchen des Lichts), bis ins 21. Jahrhundert, in dem die "Photonik" bald die Elektronik als Schlüsseltechnologie ablösen könnte. Lichtgestützte Computer und Kernfusion mittels Laserstrahlen sind zwar noch Zukunftsmusik, die technischen Anwendungen von Licht sind aber bereits heute äußerst vielfältig: Informationsübermittlung mit Lichtgeschwindigkeit in Glasfaserkabeln, Computerbildschirme und CD-Player, von diversen medizinischen Diagnoseverfahren bis zur Erforschung des Universums mit Hilfe von satellitengestützten Teleskopen, die auch die unsichtbaren Bereiche des Lichts analysieren.

Faszinierend ist aber auch die subjektive Bedeutung des Lichts: wie die Menschheit durch den Einsatz künstlicher Lichtquellen nach und nach den unheimlichen Kontinent der Nacht für sich erschlossen hat; wie in Malerei, Photographie und Film das Licht bewußt als ästhetischer Reiz genutzt und modelliert wird; wie es unserem Sehsinn gelingt, Millionen von Farbnuancen zu unterscheiden, obwohl der Frequenzbereich des für uns sichtbaren Lichts äußerst beschränkt ist. Und gerade weil für Perkowitz Licht eben weit mehr ist als ein bloßes physikalisches Phänomen, dem man mit Formeln und Theorien zu Leibe rückt, wird seine "kurze Geschichte des Lichts" zu einer mehr als erhellenden Lektüre. --Christian Stahl
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