Nach dem IQ kam der EQ, und nun also der SQ. Was wie eine Marketingstrategie wirken mag, hat bei näherer Betrachtung durchaus Hand und Fuß: Im Rahmen eines Forschungsprojektes haben sich die beiden Psychologen gefragt, was Menschen mit einem erfüllten Sexualleben von solchen mit einem enttäuschenden unterscheidet -- nämlich die sexuelle Intelligenz! Und damit ist nicht objektives Wissen über sexuelle Techniken oder biologische Fakten gemeint, sondern die Fähigkeit, "unsere wahren sexuellen Gefühle" zu erkennen und zu verstehen. Diese auch mit dem jeweiligen Partner teilen zu können und jene Dinge -- Ängste, Befangenheiten, gesellschaftliche Vorstellungen -- zu überwinden, die unsere Gefühle hemmen.

Was die beiden amerikanischen Experten in ihrem Buch bieten, ist natürlich kein Patentrezept, aber eine spannende "Entdeckungsreise der eigenen sexuellen Bedürfnisse": von einer Erkundung des "verborgenen sexuellen Ichs", über die Überwindung von Blockaden und sexuellen Mythen, bis hin zu ganz alltagspraktischen Fragen, z. B. wie man es mit Sex am Arbeitsplatz halten soll. Besonders anschaulich wird die Behandlung der einzelnen Themen durch die vielen eingestreuten Interviewauszüge und deren Analyse.

Übrigens: Den eigenen SQ kann man natürlich auch bestimmen. Allerdings sollte man den Test am Ende des Buches vor der Lektüre absolvieren, weil man sonst bereits ahnt, welche Antworten zu einem guten Ergebnis führen. Und wir wollen doch nicht schummeln. --Christian Stahl
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