Vor Jahren hat Lis Atcheson den psychisch kranken Michael Hrubek in zwei Mordfällen stark belastet. Nun ist Hrubek aus einer staatlichen Heilanstalt ausgebrochen und narrt alle seine Verfolger. Will er Rache? Jeffery Deavers vielschichtiger Thriller Nachtgebet überzeugt durch atemlose Spannung, Überraschungseffekte und einen nervenaufreibenden Showdown. Als Liebhaber von Thrillern, ganz gleich ob Film oder Buch, glaubt man das Szenario zu kennen, auf das Bestsellerautor Jeffery Deaver seine Handlung zusteuern lässt. Geistesgestörter Mörder will sich an der Zeugin in seinem Prozess rächen, führt Pfleger, Polizei, Arzt, Lis’ Ehemann und einen Kopfgeldjäger hinters Licht und stellt sein Opfer in einem abgelegenen Landhaus, während ein Jahrhundert-Unwetter die Landschaft verwüstet. Was kann einen dabei noch überraschen? Doch nichts ist so wie es zunächst scheint in diesem Verwirrspiel, dass Deaver perfekt inszeniert. Tief dringt der Autor in die Lebensgeschichten seiner Hauptpersonen ein und seziert erzählend jede einzelne von ihnen. Deaver gewährt seinen Protagonisten viel Zeit, hat Geduld mit ihrer Entwicklung, ohne dass sich auch nur eine der mehr als 600 Seiten langweilig liest. Besonders dem paranoiden Schizo Michael Hrubek widmet er viel Aufmerksamkeit. Immer wieder tauchen Bruchstücke aus dessen Lebensgeschichte auf, die sich nach und nach zu dem Ganzen einer überaus leidvollen Biographie fügen. Geschickt führt Deaver die Handlungsfäden in einem großartigen Showdown mit einer Fülle von Überraschungsmomenten zusammen und liefert bis zur letzten Zeile hochspannende Unterhaltung vom Feinsten. --Ulrich Deurer Quelle:
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