Sunny, Violet und Klaus Baudelaire sind wahrlich bedauernswerte Geschöpfe. Auf der Suche nach einem brauchbaren Vormund müssen sie immer wieder die Erfahrung machen, in der schlechtesten aller Welten zu leben -- was nicht zuletzt an Graf Olaf liegt, der den Baudelaire-Waisen ständig nach dem Leben trachtet. Auf dem Weg durchs Unheil lauern diesmal ein misstrauischer Ladeninhaber, eine unsinnige Operation, Luftballonherzen, „eine knisternde Sprechanlage und einige überraschende Neuigkeiten über das Feuer“. Und natürlich hat sich auch Graf Olaf (diesmal unter dem Pseudonym Mattatthias) in das Hospital eingeschlichen. Er entführt Violet und gibt seinem ausführenden Organ, dem Hakenhändigen Mann, den Auftrag, sie auf dem Operationstisch zu sezieren -- was Klaus und Sunny gerade noch verhindern können. Romantik, Intrigen, Splatter, Weisheit, Spannung also: Mehr kann man von einem guten Buch wohl kaum erwarten. Natürlich hat Lemony Snicket auch seinem Roman Das schaurige Spital -- genauso wie bereits den Vorläufer-Bänden Der schreckliche Anfang, Das Haus der Schlangen, Der Seufzersee, Die unheimliche Mühle, Die Schule des Schreckens und Die dunkle Allee und Das düstere Dorf aus der „Reihe betrüblichen Ereignisse“ -- eine Lesewarnung vorangestellt. „Es gibt sicher viele erfreuliche Geschichten, die man lesen könnte“, steht da zu lesen, „aber dieses Buch enthält nichts Erfreuliches.“ Das ist natürlich erstunken und erlogen. Denn Das schaurige Spital ist wieder einmal höchster Lesegenuss für alle, die mit den Baudelaire-Waisen mitfiebern wollen -- oder die sich einfach für verschrobene Literatur voller witziger Einfälle und voll von schwarzem Humor begeistern können. Großartige Lektüre, von der man gar nicht genug bekommen kann. --Stefan Kellerer Quelle:
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